Kein Sommer, nirgends
Es gab schon Wetterkapriolen, da rauschten beim Homburger Keramikmarkt die Töpfe vom Tisch, in Bexbach flog eine Zeltplane bei der Camping-Messe in die Büsche oder beim Kirkeler Mittelaltermarkt wirbelte das Stroh durch die Gegend. Alles schon dagewesen.
Und als Anekdote abgehakt. Denn es wurde tags darauf wieder warm, die Sonne schien, die Welt war wieder in Ordnung. Derzeit ist gar nichts in Ordnung. Seit November hat sich am Wetter wenig geändert, es ist kalt, es regnet und der Himmel ist größtenteils grau. Gestern Nachmittag zog gar ein Hagelschauer durch. Von Sommer keine Spur.
Der Ökonom Jochen Flasbarth - einst von Jürgen Trittin (Grüne) als Präsident des Umweltbundesamtes berufen -, prangert derzeit in einer ideologisch gefärbten Broschüre, die mit Steuergeld finanziert wurde, Wissenschaftler und Journalisten an, die nicht an den baldigen Klimawandel glauben. Darf man jetzt noch nicht einmal übers Wetter reden, ohne auf eine schwarze Liste zu kommen? Oder sollte man besser gar nicht nachdenken über das Erneuerbare-Energien-Gesetz, den Subventionswahn, die Pleite der deutschen Solarindustrie? Nein, wirklich nicht. Denn diesen Samstagabend ist Champions-League. Die Gartenparties sind abgesagt, der Schwenker kommt aus der Pfanne. Und wer sich auf dem Vauban-Carrée unter der Großleinwand versammeln möchte, sollte die langen Unterhosen nicht vergessen. Immerhin: Tornados stehen wohl nicht bevor.