Kein Platz für Schweine

Dudweiler. In weiten Teilen unseres Verbreitungsgebietes häufen sich die Klagen über enorme Schäden, die die Schwarzkittel anrichten. Ein spektakulärer Fall ereignete sich im Sommer des Jahres 2008, als es in Dudweiler eine Wildschwein-Rotte fertigbrachte, ein Pferd dermaßen zu erschrecken, dass es zwei Stunden lang auf der Weide galoppierte und dann an Herzversagen starb

 Edwin Wagner (links) und der Halter der Burenziegen, Werner Nonnweiler, mit dem Traktor, mithilfe dessen man gegen die Verbuschung vorgeht. Foto: Forst

Edwin Wagner (links) und der Halter der Burenziegen, Werner Nonnweiler, mit dem Traktor, mithilfe dessen man gegen die Verbuschung vorgeht. Foto: Forst

Dudweiler. In weiten Teilen unseres Verbreitungsgebietes häufen sich die Klagen über enorme Schäden, die die Schwarzkittel anrichten. Ein spektakulärer Fall ereignete sich im Sommer des Jahres 2008, als es in Dudweiler eine Wildschwein-Rotte fertigbrachte, ein Pferd dermaßen zu erschrecken, dass es zwei Stunden lang auf der Weide galoppierte und dann an Herzversagen starb.

150 Hektar umfasst das problematische Areal im Stadtbezirk Dudweiler - grob umrissen zwischen dem Alten Stadtweg und der Kalkofenstraße - in dem sich eine Menge Wildschweine tummeln. Zu viele, um die Sache einfach auf sich beruhen zu lassen. Doch die Jagd zu eröffnen, ist schwierig. Weil hier Leute gern spazieren gehen - tagsüber, und auch in der Dunkelheit.

Michael Wagner, Jagdvorsteher des besagten Gebiets, kündigte vor einem Jahr neue Wege an, um den Vierbeinern den Garaus zu machen. Und genau das geschieht diese Woche. Es geht darum, sagt Wagner, den Tieren in Sträuchern und Hecken Schutz und Unterschlupf zu nehmen. Indem man gegen die "Verbuschung" vorgeht. Bei dieser Aktion machen Jagdgenossenschaft und die Abteilung Landwirtschaft im Regionalverband Saarbrücken gemeinsame Sache. Sie beteiligen sich beide an den Kosten in vierstelliger Höhe, die die Wildschwein-Vertreibungsmaßnahme kostet. Für den Regionalverband ist Edwin Wagner von besagter Fachabteilung vor Ort und begutachtet die ersten Schritte hin zu einer (möglichst) wildschweinfreien Zone.

"Wir wollen hier wieder eine freie Landschaft", sagt Michael Wagner angesichts eines vornehmlich mit kleinen Birkenbäumchen und Ginster zugewucherten Gebiets. In etwa vier, fünf Jahren sei da schon ein Wald zu besichtigen. Das aber soll nicht sein. Und deshalb nimmt man in einem Teilbereich nun mit maschineller Kraft die Büsche auseinander. Wagner: "In die Verhaue wird ein Keil getrieben." Wenn somit Schneisen in die tierischen Rückzugsgebiete geschlagen sind, hoffen Jagdgenossen und Regionalverband, dass die Wildschweine sich zurückziehen. Zudem, so Wagner, könnten die Burenziegen von Werner Nonnweiler und Ehefrau hier ganze Arbeit leisten. 30 bis 40 dieser Ziegen sollen hier ihr Futter finden und so der Verbuschung entgegen wirken: "Die gehen an alles, was grün ist." Und auch die Pferdehalter wolle man dazu bewegen, die Flächen verstärkt zu beweiden. Ganz wichtig aber sei auch, dass in dem problematischen Bezirk keine Küchenabfälle landen und Pferdehalter ihre Misthaufen nicht auftürmen. Denn gerade im Mist würden die Wildschweine tierisches Eiweiß in Form von Engerlingen finden: "Die sind wie wild darauf."

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