Kein alltägliches Geschäft

Mettlach · Für die Einsatzkräfte war die Entschärfung der Bombe auf dem V&B-Gelände am Sonntag eine Herausforderung. „Die Grundstrukturen der Einsätze sind gleich“, sagt Chrstian Thul von der Feuerwehr.

 Bürgermeister Wiemann erklärt die Sperrung für die Bomben-Entschärfung am Luftbild. Foto: Rup

Bürgermeister Wiemann erklärt die Sperrung für die Bomben-Entschärfung am Luftbild. Foto: Rup

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Die rot-weißen Absperrbänder sind entsorgt. Bagger graben ihre Schaufeln ins Erdreich: Nach der Bombenentschärfung gehen die Bauarbeiten auf dem V&B-Gelände in Mettlach seit Montag weiter. "Für die Mitarbeiter ist es eine wahnsinnige Erleichterung, dass die Bombe abtransportiert ist", sagte Pressesprecherin Simone Struve gestern auf SZ-Anfrage. Am Mittwoch waren Bauarbeiter auf die amerikanische Fliegerbombe gestoßen - einen Meter lang, mit einem Umfang von 40 Zentimetern und rund 250 Kilo schwer.

In 23 Minuten hatte Bombenexperte Werner Fuchs aus dem hochexplosiven Fund einen Haufen ungefährlichen Schrott gemacht (wir berichteten). Die Arbeit des Profis erforderte viele Sicherheitsvorkehrungen - eine Herausforderung, die die Einsatzkräfte und Mitarbeiter des Rathauses nach Darstellung von Mettlachs Bürgermeister Carsten Wiemann mit Bravour gelöst haben. "Wir können jetzt unsere Erfahrungen weiter geben."

Insgesamt 294 Ehrenamtliche und Hauptamtliche waren im Einsatz: Feuerwehr, THW, Rotes Kreuz, Malteser, Polizei und Mitarbeiter der Gemeinde, dazu 53 Einsatzfahrzeuge.

"Es gibt Grundstrukturen, nach denen solche Einsätze ablaufen - ganz gleich, ob bei einem Brand oder einer Bombenentschärfung", verriet Christian Thul von der Mettlacher Feuerwehr. In vier Abschnitte habe man die Aktion eingeteilt. "Die Führungskräfte von Feuerwehr, Polizei, THW, Malteser oder DRK weisen ihre Leute ein, welche Aufgaben sie zu übernehmen haben." Die Vorbereitungen seien am Mittwoch angelaufen.

Im Lagezentrum, eingerichtet im Rathaus, liefen alle Fäden zusammen. Über Funk waren die Verantwortlichen um Stefan Fixemer, Chef des Ordnungsamtes, mit den Einsatzkräften, die draußen Dienst schoben, verbunden. Gegen zehn Uhr starteten die 20 Leute von der Einsatzleitung den Countdown: Gegen elf Uhr war die Entschärfung der Bombe geplant - ein Zeitplan, den der Kampfmittelräumdienst einhält. Da Sirenengeheul Anfang und Ende der Aktion den Mettlachern verkünden soll, dürfen die Sirenen nicht im Fall eines Brandes ausgelöst werden. Stiller Alarm, Meldegeräte, hätten die Feuerwehrleute nach Darstellung des Mettlacher Wehrführers Thomas Jager zum Einsatzort gerufen. "Eine Bereitschaft und genügend Leute sind in allen Löschbezirken garantiert", verriet er - trotz der 134 Feuerwehrmänner aus der Gemeinde, die bei der Bombenentschärfung Dienst schoben. Viele Fragen hatten die beiden Mitarbeiterinnen der Gemeindeverwaltung, Elisabeth Hoffmann und Nicole Kraus, am Bürgertelefon zu beantworten.

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