Kein Alarm für die Feuerwache

Neunkirchen. Die Feuer- und Rettungswache in der Neunkircher Friedensstraße wird 2012 nicht "schrumpfen". Entsprechenden Gerüchten und Befürchtungen traten jetzt Bürgermeister Jörg Aumann und Ordnungsamtschef Bernd Kolling entgegen

 Gemeinsamer Notfall-Einsatz: Bei einem Verkehrsunfall rücken häufig Feuerwehr wie auch Rettungsdienst aus. Foto: Rolf Ruppenthal

Gemeinsamer Notfall-Einsatz: Bei einem Verkehrsunfall rücken häufig Feuerwehr wie auch Rettungsdienst aus. Foto: Rolf Ruppenthal

Neunkirchen. Die Feuer- und Rettungswache in der Neunkircher Friedensstraße wird 2012 nicht "schrumpfen". Entsprechenden Gerüchten und Befürchtungen traten jetzt Bürgermeister Jörg Aumann und Ordnungsamtschef Bernd Kolling entgegen. Die städtischen Verantwortlichen, zu denen auch Mathias Rainer als zuständiger Abteilungsleiter im Ordnungsamt gehört, erläuterten die aktuelle Situation im Gespräch mit der SZ.Für ihre Feuerwache muss die Stadt Neunkirchen rund 1,2 Millionen Euro jährlich an Personalkosten aufbringen. Einschließlich des Rettungsdienstes, den die Stadt als Vertragspartner des "Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung" als freiwillige Aufgabe betreibt. Mit im Boot ist hier der Arbeiter-Samariter-Bund.

"Eine Berufsfeuerwehr wie sie es im Saarland nur in Saarbrücken gibt, wollen wir hier nicht", stellt Aumann klar. Für Städte ab 30 000 Einwohner schreibt das Saarländische Brandschutzgesetz allerdings eine ständig besetzte Feuerwache vor. Und die wird in Neunkirchen betrieben von den ehrenamtlichen Kräften der Freiwilligen Feuerwehr Innenstadt mit einer "hauptamtlichen Variante". Gemeint sind 28 von der Stadt angestellte Kräfte - in der Regel ausgebildete Rettungssanitäter, die auch den Rettungsdienst tragen.

Rund um die Uhr sind die Schichten in der Friedensstraße mit bis zu sieben Personen besetzt. Eine davon steuert die Kreisalarm-Zentrale ("Florian Neunkirchen"), die den Einsatz bei Bränden im Kreis Neunkirchen koordiniert. Diese Funktion wird im kommenden Jahr wegfallen, weil die Einsatzzentrale landesweit in Saarbrücken konzentriert wird. Dadurch werde sich aber nichts Wesentliches ändern, heißt es. "Wenn es keine Aufgabenveränderung gibt, ist auch kein Personalabbau in Sicht", so Kolling. Dies stehe immer unter der Prämisse, dass die Spar- und Rationalisierungskommission von Verwaltung und Stadtrat sich nicht entscheidet, den Rotstift anzusetzen.

In Sachen Rettungsdienst setze die Stadt auf Qualität, so Aumann und Kolling. So seien die Rettungstransportwagen (RTW) mit zwei Rettungssanitätern (einschließlich Fahrer) statt wie anderswo mit einem besetzt. Was natürlich die Sache auch teurer mache.

Die 28-köpfige Besatzung der Feuerwache nimmt demnach feuerwehrtechnische Aufgaben - Betreuung der Atemschutzwerkstatt, Materialpflege und ähnliches - wahr wie auch die Notfallrettung. Wobei das Feuerwehr-Equipment im Altbau, die Rettungswache in einem Ende 2006 fertig gestellten Neubau untergebracht ist.

Ein RTW muss an allen Wochentagen rund um die Uhr einsatzbereit sein. Er soll in der Regel nicht an der Feuerwache stationiert sein, sondern an jenem Krankenhaus, an dem der zugehörige Notarzt gerade Dienst hat (abwechselnd Städtisches Klinikum, Fliedner-Krankenhaus und Marienhausklinik St. Josef Kohlhof).

Auf einen Blick

Nach aktuellem Stand engagieren sich in der Stadt Neunkirchen 527 Männer und Frauen bei der Freiwilligen Feuerwehr. Davon gehören 114 zur Jugendwehr, 101 zur Alterswehr. Die 312 aktiven Feuerwehrleute verteilen sich wie folgt auf die acht Löschbezirke: Innenstadt 67, Wiebelskirchen 65, Wellesweiler 55, Münchwies 42, Hangard 37, Furpach 25, Ludwigsthal 12, Sinnerthal 9.

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