Kaum Hoffnung für den Zebrastreifen

Homburg · Im Zuge der neuen Verkehrsführung musste ein Fußgänger-Überweg weichen. Die Stadt beruft sich auf die Rechtslage, die einen solchen Zebrastreifen unmöglich mache. Nicht jeder sieht dies so. Kritik kommt vom Ortsvertrauensmann von Homburg-Mitte, Markus Emser.

 Eigentlich weg, aber immer noch in den Köpfen: Dieser aufgegebene Zebrastreifen über die Saarbrücker Straße sorgt immer wieder für Diskussionen. Die Stadt Homburg entfernte ihn aus Sicherheitsgründen. Foto: Thorsten Wolf

Eigentlich weg, aber immer noch in den Köpfen: Dieser aufgegebene Zebrastreifen über die Saarbrücker Straße sorgt immer wieder für Diskussionen. Die Stadt Homburg entfernte ihn aus Sicherheitsgründen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Der frühere Zebrastreifen in der Saarbrücker Straße zwischen den Einmündungen Gerber- und Zweibrücker Straße ist im Grunde längst Vergangenheit. Doch aus dem Bewusstsein vieler Fußgänger ist er noch nicht gestrichen. Im Gegenteil - seit der Verkehrsneuordnung in der Altstadt bleibt er ein echter Zankapfel. Die Kontrahenten: der Ortsvertrauensmann von Homburg-Mitte, Markus Emser (CDU), und der für den Straßenverkehr zuständige Beigeordnete Rüdiger Schneidewind (SPD). In der vergangenen Woche gab es im Homburger Stadtrat als Folge eines Antrags der CDU zur Verkehrssituation in diesem Teil der Saabrücker Straße ein erneutes und durchaus hörbares Aufeinandertreffen der beiden. Die Positionen scheinen dabei kaum vereinbar. So forderte Emser mit Blick auf den Fußgängerverkehr in diesem Abschnitt der Saarbrücker Straße, dass der Zebrastreifen reaktiviert wird. Schneidewind seinerseits verdeutlichte die Position der Stadt, die gerade dort eine solche Überquerungsmöglichkeit angesichts des Rechtsabbiegeverkehrs aus der Gerberstraße sogar für gefährlich hält. "Wir gaukeln mit dem Zebrastreifen den Fußgängern eine Sicherheit vor, die es so dort nicht gibt", so Schneidewind.

Doch nicht nur damit begründeten Schneidewind und der zuständige Amtsleiter Gerd-Michael Juen den Wegfall des Zebrastreifens. So hätten beratende Fachstellen darauf hingewiesen, dass an dieser Stelle eine solche Verkehrsanlage auf Basis der geltenden Rechtslage nicht zulässig sei. Der Zebrastreifen sei für die Autofahrer schlecht einsehbar. Damit fanden aber weder Schneidewind noch Juen bei einem sichtlich aufgebrachten Emser Gehör, der seine Kritik in deutliche Worte kleidete. So bezweifelte er nachdrücklich, dass Autofahrer den Fußgängerüberweg nicht rechtzeitig einsehen könnten - angesichts der geringen Geschwindigkeit, die dort beim Abbiegen nötig sei. Emser war sich sicher, dass "es Möglichkeiten gibt, dort einen Zebrastreifen einzurichten. Und deswegen möchte ich von der Stadtverwaltung und den Fachbehörden wissen, wie diese Möglichkeiten aussehen". Emser machte sich zum Fürsprecher derer, von denen aus seiner Sicht der Überweg gewollt sei. Nachdrücklich kritisierte Emser in diesem Zusammenhang auch die Umsetzung der Verkehrsneuordnung in der Homburger Altstadt. Und er nannte den Konflikt rund um den aufgegebenen Zebrastreifen ein "Politikum. Und ich bin richtig sauer. Hier versucht man, etwas kaputt zu machen, was notwendig ist."

Hier widersprach Schneidewind: "Das ist kein Politikum." Vielmehr hätten die entsprechenden Stellungnahmen von Polizei und Fachbehörden keine andere Möglichkeit zugelassen, als den Zebrastreifen zu entfernen. Ein Lösung für das Dauerstreitthema fand man in der Ratssitzung erwartungsgemäß nicht. Auf Vorschlag von Rüdiger Schneidewind soll nun ein erneuter Termin vor Ort die bestehenden Untiefen weiter ausloten. "Und wenn dann jemand eine Lösung anbieten kann, die wir umsetzen können, dann werden wir das tun", so der Beigeordnete.

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