Katholikenratschef fordert mehr Kompetenzen für Laien

Trier. In der katholischen Kirche müssten die Ehrenamtlichen künftig mehr Kompetenzen bekommen. Das hat jetzt Manfred Thesing, Chef des obersten Laiengremiums Katholikenrat, gefordert. Thesing reagierte damit auf einen geplanten Personalabbau in der Seelsorge des Bistums auf 864 von heute 1084 Mitarbeitern (wir berichteten)

Trier. In der katholischen Kirche müssten die Ehrenamtlichen künftig mehr Kompetenzen bekommen. Das hat jetzt Manfred Thesing, Chef des obersten Laiengremiums Katholikenrat, gefordert. Thesing reagierte damit auf einen geplanten Personalabbau in der Seelsorge des Bistums auf 864 von heute 1084 Mitarbeitern (wir berichteten). Katholikenratsvorsitzender Thesing spricht von einer "logischen Konsequenz aus der noch von Ackermann-Vorgänger Marx in Kraft gesetzten Strukturreform".Diese Reform sieht im Jahr 2020 noch 173 Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften im Bistum Trier vor: "Jede bekommt eine personelle Grundausstattung", verspricht der im Generalvikariat zuständige Planer Martin Lörsch. Was die knapp 1,5 Millionen Katholiken in Deutschlands ältestem Bistum am meisten interessieren wird: Trotz stark sinkender Priesterzahlen (heute: 603; 2020: wohl 423) soll auch in zehn Jahren noch jede Pfarrei ihren eigenen Pfarrer haben; auch wenn dieser künftig nicht mehr zwei oder drei Dörfer zu betreuen hat, sondern fünf oder mehr. Neben einem Priester werden jeder Pfarrei auch eine Gemeindereferentin und ein Diakon mit Zivilberuf zugeordnet. Die Gemeindereferenten schulen etwa ehrenamtliche Mitarbeiter oder geben Religionsunterricht. Die Diakone unterstützen die Pfarrer, übernehmen etwa Trauungen oder Beerdigungen. Gibt es in einer Pfarreiengemeinschaft besonders viele Gläubige, Pfarreien oder kirchliche Einrichtungen, bekommt die zusätzliches Personal.

Auch den derzeit noch 35 übergeordneten Dekanaten werden noch einmal zwischen zwei und fünf hauptamtliche Mitarbeiter zugewiesen - Kapläne, Priester, Dekants- und Pastoralreferenten. Chefplaner Lörsch spricht von einem "Stück Verteilungsgerechtigkeit angesichts zurückgehender Kirchensteuer-Einnahmen, Gläubigen- und Priesterzahlen".

"Ich habe Schlimmeres erwartet", kommentierte unterdessen ein für seine Distanz zum Generalvikariat bekannter Priester diese Personalplanung des Trierer Bistums. sey/red

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