Kastel hat einfach tolle Aussichten

Kastel. Echte Wanderlust kam am Samstagmorgen bei der "Hilf-Mit!"-Wanderung der Arbeitsgemeinschaft (AG) Kasteler Dorffest in Kastel auf. Organisiert worden war sie von der AG anlässlich des Dorffestes

 Die Wanderführer, wie hier Ferdi Jost (links), führten durch die Mittelgebirgslandschaft. Fotos: B&K

Die Wanderführer, wie hier Ferdi Jost (links), führten durch die Mittelgebirgslandschaft. Fotos: B&K

Kastel. Echte Wanderlust kam am Samstagmorgen bei der "Hilf-Mit!"-Wanderung der Arbeitsgemeinschaft (AG) Kasteler Dorffest in Kastel auf. Organisiert worden war sie von der AG anlässlich des Dorffestes. Gleich sechs Wanderführer — Ferdi und Christine Jost, Sophia und Heribert Emmerich, Gabi Seelbach und Helmut Hahn — standen bereit, begleiteten die rund 50 Teilnehmer auf der gut ausgeschilderten Strecke. Kurz vor dem Start informierte der Redaktionsleiter der SZ St. Wendel, Volker Fuchs, die Wandersleute über die Anliegen der "Hilf-Mit!"-Aktion, für die die Teilnehmer einen Obolus in die Spendenkasse gesteckt hatten. "Jeder Euro kommt bei bedürftigen Menschen im Saarland an die richtige Adresse", versicherte der Redakteur.Bei bestem Wetter machten sich die Wanderer auf die Rundstrecke, bei der sie zwar einige Steigungen bewältigen mussten, dafür aber von vielen Punkten aus mit herrlichen Panoramablicken belohnt wurden. Eine Viertelstunde lang ging es über die alte Landstraße, die einst nach Kastel führte, danach, vorbei an Streuobstanlagen und sommerlichen Wiesen, den "Klopp" hinauf. Der Blick von 430 Metern Höhe aus auf das ganz von Grün eingehüllte Dorf faszinierte. Helmut Hahn wurde bei der Rast gleich einen Tipp los: "Von hier aus sind fünf Dörfer der Gemeinde Nonnweiler zu sehen und in der Silvesternacht können fünf Feuerwerke gleichzeitig beobachtet werden."

Hinter der Weggabelung beginnt der Bienenlehrpfad. "In diesem Kasten wohnt ein Kleinvolk", erklärte der Experte Hahn an der ersten Station. "Es ist erst nach der Schafskälte eingesetzt worden und noch in der Entwicklung." An den folgenden Schautafeln, die 1991 aufgestellt worden sind, gab es jede Menge Informationen zur Bienenzucht und zum Honig.

Das Insektenhotel mit "Brutplätzen und Unterschlupf zum Wohlfühlen" stieß auf viel Interesse. Immer neue, großartige Ausblicke boten sich den Wanderern. "Und an dieser Stelle beginnt unser Ameisen-Lehrpfad", sagte Helmut Hahn und wies auf die erste der Schautafeln hin. 1994 sei es gewesen, als dieser im Saarland einzigartige Weg angelegt worden ist. "Unser damaliger Ortsvorsteher Gerd Seelbach half mit, dass das Projekt in den Landesentwicklungsplan kam." Die dreijährige Iris aus Nonnweiler war die jüngste Teilnehmerin an der Wanderung. Ganz bequem ließ sie sich im Buggy fahren. Als sie aber von dem unter Bäumen versteckt liegenden Ameisenhügel hörte, hielt es das Kind nicht mehr in seinem Wagen. "Ich will die Ameisen sehen", jauchzte sie.

Nach vier Kilometern erreichten die Wanderer die "Sprudeltankstelle" am Waldrand an der Gemarkung "Wehlet". Ralf Weiler versorgte sie während der Rast mit dem kühlen Getränk. "Die Strecke hat wunderschöne Aussichtspunkte und viele Wälder", freute sich Gérard Jung, der mit seiner Frau Cecile eigens aus Forbach angereist war. "Die Wanderwege sind in Deutschland sehr gut angelegt, besser als in Frankreich." Der größte Teil der Gruppe machte sich von hier aus auf den großen Rundweg, der am Hochbehälter vorbei führte. Einige Wenige bevorzugten die nur halb so lange Strecke und wanderten steilab dem Dorf entgegen.

Dort gab es am frühen Nachmittag beim Dorffest Vorführungen der Feuerwehr und ein Kinderprogramm. Das Dorffest organisieren die Kasteler alle drei Jahre (Bericht folgt).

 Helmut Hahn (links), betreut für die Kasteler den Bienen- und den Ameisen-Lehrpfad, weiß viel über diese Tiere.

Helmut Hahn (links), betreut für die Kasteler den Bienen- und den Ameisen-Lehrpfad, weiß viel über diese Tiere.

 Die große, zehn Kilometer lange Runde führte die Wanderer durch den Hochwald zwischen Kastel, Löstertal und Lockweiler.

Die große, zehn Kilometer lange Runde führte die Wanderer durch den Hochwald zwischen Kastel, Löstertal und Lockweiler.

Betroffenheit und große Sorge unter den Wanderern löste ein Unglück bei der ersten Rast auf dem "Klopp" aus. Eine mitwandernde Frau wurde plötzlich ohnmächtig und stürzte. Zwei Krankenschwestern, die in der Gruppe mitwanderten, übernahmen gekonnt die Erstversorgung. Rettungsdienst und Notarzt wurden alarmiert. Der Notarzt kam im Rettungshubschrauber. Die Frau wurde dann ins Krankenhaus nach Wadern gebracht. Mit den besten Wünschen der Wanderer und der AG für eine vollständige Genesung.

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