Steinbach. Da hatte der Müller aus Steinbach seiner Tochter ganz schön was eingebrockt. Nur, um seine Steuerschulden bezahlen und die Tochter zudem noch reich verheiraten zu können, behauptete er doch glatt, sie könne Stroh zu Gold spinnen. Dank des Waldmännleins schaffte es die Gretel tatsächlich, drei Kammern voller Gold zu spinnen und Königin zu werden. Doch dafür sollte sie ihr Kind als Lohn dem Waldtroll geben. Zum Glück halfen ihr aber die Steinbacher Kinder und natürlich der Kasper, dass am Ende alles gut ausging und sie gemeinsam mit ihrem Kind, dem König und Kasper mit tosendem Applaus gefeiert wurde. Die Geschichte vom Rumpelstilzchen ist nicht neu, ein Klassiker unter den Märchen der Gebrüder Grimm, und wurde sehr originell mit Lokalbezug von der Saarländischen Marionettenbühne in der Mehrzweckhalle erzählt. Dorthin hatte traditionell der Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt unter Vorsitz von Kurt John eingeladen. Bereits zum 29. Mal hieß es "Vorhang auf, Bühne frei" für das Kindertheater, wie John erklärte. Schon viele Produktionen hatte er nach Steinbach geholt und der Jugend immer ein tolles Theatererlebnis beschert. Und auch am Sonntag machten die Kinder große Augen, als sich die Puppen auf der Bühne ein Stelldichein gaben. Bereits in der vierten Generation ist die Marionettenbühne unterwegs, erlebte im vergangenen Jahr nach einer Pause eine Wiederbelebung. Mit fast 100 Besuchern zeigte sich Kurt John überaus zufrieden mit der Resonanz. Ganz wichtig war ihm, dass die Eintrittspreise so moderat gehalten werden, dass sich auch kinderreiche Familien den Theaterbesuch leisten können. "Wir machen in den Schulen und Kindergärten Werbung und haben gemerkt, dass wir inzwischen auch viele Stammgäste aus der Umgebung haben, die diesen Termin fest in ihrem Kalender haben", sagte John. cim