Karrenbauer kämpft um seinen Platz

Köllerbach. Tobias Karrenbauer, Sohn der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und Torwart beim Oberligisten Sportfreunde Köllerbach, hat keinen leichten Job. Nicht nur, dass der 24-jährige Polizist in der "Schießbude" der Liga steht (in zwölf Spielen 36 Tore). Viel schwieriger ist es, mit den Kritiken zurecht zu kommen

Steht zurzeit in der Kritik: Tobias Karrenbauer, Torhüter der Sportfreunde Köllerbach. Foto: Andreas Schlichter

Steht zurzeit in der Kritik: Tobias Karrenbauer, Torhüter der Sportfreunde Köllerbach. Foto: Andreas Schlichter

Köllerbach. Tobias Karrenbauer, Sohn der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und Torwart beim Oberligisten Sportfreunde Köllerbach, hat keinen leichten Job. Nicht nur, dass der 24-jährige Polizist in der "Schießbude" der Liga steht (in zwölf Spielen 36 Tore). Viel schwieriger ist es, mit den Kritiken zurecht zu kommen. Die Rufe von den Rängen, die einen Wechsel im Tor fordern, sind kaum zu überhören. Und eine Boulevardzeitung titelte vor 14 Tagen: "Köllerbach schmeißt Sohn von AKK raus."Tobias Karrenbauer hat darüber gelächelt. Dass er schmunzeln konnte, statt sich aufzuregen, sei ein Verdienst von Torwarttrainer Volker Blechschmidt. "Er arbeitet sehr viel mit mir im psychologischen Bereich. Das hilft mir, mit der Kritik umzugehen. Anfangs hat es mich stark belastet, aber mittlerweile kann ich damit umgehen", sagt Karrenbauer. Vor fünf Jahren kam er vom FV 08 Püttlingen an die Burg. Bis Mitte der vergangenen Saison war Karrenbauer die Nummer zwei, verdrängte dann aber Sebastian Flauss.

Seit August ging aber vieles schief. "In den ersten Spielen war ich schlecht. Da habe ich Fehler gemacht, die zu Gegentoren führten. Aber ich habe meine Leistung gesteigert, das ist auch ein Verdienst unseres neuen Torwarttrainers", erzählt Karrenbauer. In Köllerbach kritisieren ihn nicht nur die Zuschauer, sondern auch Vorstandsmitglieder. Ganz klar wurde gesagt, dass Köllerbach im Winter einen neuen Torwart verpflichten wird. Ist solch eine Ankündigung nicht kontraproduktiv? "Wenn man pro Spiel drei Tore kassiert, ist es normal, dass sich der Verein nach einem anderen Torwart umschaut", sagt Karrenbauer, betont allerdings: "Ich spüre, dass ich im Verein noch Rückendeckung habe. Trainer Bakhtadze hat mehrmals gesagt, dass der im Tor spielen wird, der die beste Leistung bringt. Wer das sein wird, wird sich im Winter zeigen."

Heute um 18.30 Uhr spielt Köllerbach zu Hause gegen die SV Elversberg II. Bisher wurden alle Saarderbys verloren. Karrenbauer sagt: "Die können sich mit Spielern aus der Regionalliga verstärken, vielleicht müssen wir da schon mit einem Punkt zufrieden sein." Davit Bakhtadze könnte seine Rückkehr nach langer Verletzungspause feiern. Wer dann das Coaching übernimmt, wenn Bakhtadze spielt, steht nicht fest. Co-Trainer Ferdi Ochs wird es nicht sein. "Ferdi Ochs hat auf eigenen Wunsch seine Tätigkeit beendet", sagt Pressesprecher Ralf Weiser. Bakhtadzes Rückkehr kompensiert ein wenig den Ausfall des zweiten Stürmers, Pascal Olivier, der sich in Salmrohr das Innenband im Knie angerissen hat. "Er fällt bis zur Winterpause komplett aus", sagt Weiser. dg

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