Tänzer und Funkenmariechen

Ja, es ging ganz nett zur Sache bei der Regionalkappensitzung des Bundes Saarländischer Karnevalsvereine (BSK), die in diesem Jahr vom KV Änn de Bitt Wahlen ausgerichtet wurde. Zehn närrische Vereine hatten ihre Highlights in den Hochwald geschickt und verwöhnten das Publikum mit karnevalistischen Glanznummern. Moderiert wurde die Veranstaltung von Regionalpräsident Bernd Mühlen aus Beckingen, und die Urwahlener Bergkapelle gab in bewährter Weise den Ton an.

Mit einer Schar von Cowboys und Indianern eröffneten die Föösgeckischen aus Bachem den Reigen der Tänze, gefolgt von einem sehr talentierten Kindertanzpaar aus Weiskirchen und dem Wahlener Funkenmariechen Nathalie Groß, die einen ganz individualistischen, mit vielen akrobatischen Meisterleistungen durchsetzten Tanz präsentierte.

Sketche sorgten für viele Lacher

"Alleskönner" Christof Strassel erzählte aus seinem abwechslungsreichen Leben. Kaum ein Beruf, den er noch nicht ausprobiert hat. Als Lehrer forderte er einen Schüler auf, die Höhe der Schule zu schätzen. Ein Meter fünfzig, meinte der Junge. Auf die Frage, wie er darauf komme, antwortete der Schüler: "Ich bin 1,65 und die Schule steht mir bis zum Hals."

Selten bekommen die Akteure einer Kappensitzung schon einen Riesenapplaus, bevor sie überhaupt auf der Bühne stehen. Zu diesen besonderen Exemplaren gehören Daniel Braun und Florian Reinert. Noch war das Mikro nicht richtig eingestellt, da brüllte schon der ganze Saal vor Lachen. "Viva la Carneval", sangen und spielten die beiden, die es wie kaum ein anderer verstehen, Humor und musikalische Glanzleistungen miteinander zu verbinden. "Für mich hängt der Himmel voller Geigen", schwärmt der frisch verliebte Florian. "Wenn das so ist", meint Daniel trocken, "dann hat dir dein Schätzchen wohl noch nicht die Flötentöne beigebracht."

Überhaupt diese verliebten Musiker: Zuerst sind sie beethövlich, dann mozärtlich. Schließlich locken sie ihre Liebste mit Liszt über den Bach in die Haydn, und dann lässt das Mendelssöhnchen auch nicht mehr lange auf sich warten.

Mit dem genial vorgetragenen Lied "Ja, Schatz" raubte der Geiger seinem armen Pianisten auch noch die allerletzte Illusion. Minutenlanger begeisterter Applaus belohnte die beiden Künstler, die seit Jahren in jeder Kappensitzung zu den absoluten Highlights zählen.

Tanz der Jazz-Mafiosi

Eine Glanzleistung vollbrachten auch die Jazz-Mafiosi aus Losheim. Über 30 Kinder und Jugendliche präsentierten einen sehr anspruchsvollen Tanz mit immer wieder wechselnden Sequenzen. Die Quackenbacher aus Brotdorf hatten Los Runners geschickt, die KG Rot-Weiß ihre Prinzengarde und eine Tanzgruppe aus Noswendel bewegte sich "Sinnlos im Weltall".

Männerballett zum Schluss

Dazwischen immer wieder Herausforderungen für das Zwerchfell: zwei Dummschwätzer, ein Eunuch, eine Gruppe von Klageweibern, das Duo Jean Paul Güsty Bocuse und Luigi Ramazotti und DJ Ötzi, der schon für den PreMaBüBa gebucht ist, sie alle ließen die Wahlener Halle erbeben. Den Schluss machte wie bei jeder anständigen Kappensitzung ein Männerballett. In diesem Falle war es Hol iwwer aus Saarhölzbach mit einem fetzigen Brazil.

Die Regionalkappensitzung bot einen guten Vorgeschmack auf die kommende Session. Nach der Reaktion der Zuschauer zu urteilen lohnt es sich, die Kappensitzungen im Kreis zu besuchen.Scheiden. Nach zweijähriger Vakanz haben die Scheidener Narren nun endlich wieder ein Prinzenpaar: Seine Niedlichkeit, Prinz Tobias Paul I. (Raueiser), von Sand im Getriebe aus dem Hause Liebelein und Ihre Törtchenheit, Prinzessin Ronja I. (Müller) von Jung hilft Alt aus dem Hause "Ooh" (Letzteres ein Richtung weisendes Zitat vom Vater der Prinzessin, Erhard Müller).

Nun steht einer Superfösend in Scheiden nichts mehr im Wege. Nachdem einmal ein Tandem und einmal ein Dreigestirn das Volk regierte, schwingen jetzt zwei junge Leute das Zepter, die etwas von ihrem Job verstehen. Gleich wurden Regeln für die närrische Zeit verkündet:

Finstere Gedanken und schlechte Laune sind an der Garderobe abzugeben. Wer nicht in Stimmung kommt, wird vor die Tür gesetzt. Auch in angetrunkenem Zustand gilt Rechts vor Links. Auf dem Heimweg lasse man sich nicht von schwankenden Häuserwänden und rotierenden Laternen verunsichern und schließlich der tröstliche Rat: Werft die Probleme einfach über Bord, am Aschermittwoch sind sie bestimmt noch dort.

Wer das frisch gebackene Prinzenpaar und seine Hofnarren in Aktion sehen will, hat dazu am 18. Februar Gelegenheit, denn dann findet im Scheidener Bürgerhaus die große Kappensitzung statt. Die Kindersitzung steigt am Dienstag, 21. Februar. eil

Wahlen. Die Regionalkappensitzung des Bundes Saarländischer Karnevalsvereine (BSK) in Wahlen bot viele Überraschungen. Eine davon galt dem völlig ahnungslosen karnevalistischen Urgestein Helmut Wagner. Regionalpräsident Bernd Mühlen bat alle anwesenden Prinzenpaare auf die Bühne, und umgeben vom närrischen Hochadel überreichte BSK-Vizepräsident Günter Simon dem überraschten Wagner den BSK-Verdienstorden in Gold.

Wagner hat sich diese Trophäe redlich verdient. Schon im zarten Alter von 14 Jahren begann er mit seiner karnevalistischen Tätigkeit und war sehr schnell bereit, Verantwortung und Arbeit auf sich zu nehmen. Im Vorstand seines Heimatvereins, des KV Änn de Bitt Wahlen, fungierte er als Schriftführer, Schatzmeister und schließlich 16 Jahre lang als Vorsitzender. Seine Schwerpunkte: der Rosenmontagszug und die Jugendarbeit. Ebenfalls seit 16 Jahren bekleidet er das Amt des Regionalvertreters im Landkreis Merzig-Wadern.

Zu den Gratulanten gehörte auch das amtierende Saarland-Prinzenpaar. Jörg und Margret aus Nohn überreichten dem emsigen Streiter für Stimmung und Humor einen edlen Tropfen vom Menninger Südhang. Wagner bedankte sich für die ihm erwiesene Ehre und landete einen kleinen liebevollen Seitenhieb auf seine Frau Claudia, die das alles vorher gewusst und kein Sterbenswörtchen verraten hatte.

Wahlener Lied mit dem Publikum

Gemeinsam mit dem begeisterten Publikum sang er das Wahlener Lied, und dann ging es weiter mit der Kappensitzung, mit Tänzen und Büttenreden, Schunkelwalzern und Gelächter. Ein guter Auftakt für den närrischen Reigen im Jahre 2012. eil

Losheim. Mit "Aloha" werden die Mitglieder der der katholischen Frauengemeinschaft am Freitag, 10. Februar, ihre Gäste in der Losheimer Eisenbahnhalle begrüßen. Denn dieses Mal haben sie ihre "Frauenfösend" unter das Motto "Hawaii" gestellt. Für ihre Auftritte haben sich die neuen Frauen der Theatergruppe, Hanne Ackermann, Anne Brausch, Petra Breidt, Marlene Daeges, Inge Detzen, Annemie Meiers, Birgit Müller, Susi Röder und Liane Wagneres jede Menge einfallen lassen. Showtanzgruppen geben sich die Ehre, ebenso Tanzmariechen. Büttenreden, Gesang und Sketche versprechen die Frauen ebenfalls.

Ab 20.11 Uhr sind alle Fastnachtsgecken zum Feiern für den guten Zweck eingeladen. Denn die Einnahmen der Party in der Eisenbahnhalle kommen wieder der Aktion "Hilf- Mit!" der Saarbrücker Zeitung zugute. red

Vorverkauf: Karten gibt's am Dienstag, 31. Januar, zwischen neun und elf Uhr im Pfarrsaal. Karten können unter Telefon (0 68 72) 4 09 95 71 reserviert werden.

Auf einen Blick

Die Akteure der Regionalkappensitzung:

Präsident der Regionalkappensitzung: Bernd Mühlen, Beckingen; Präsident des KV Änn de Bitt Wahlen: Pätrick Rausch; Prinzenpaar Wahlen: Tobias I. und Jennifer I.; Tanz: Kindergarde aus Bachem, Kindertanzpaar Maximilian Grenz und Muriele Heidger aus Weiskirchen, Funkenmariechen Nathalie Groß, Wahlen; Jazz-Mafia und Prinzengarde der KG Rot-Weiß Losheim; die Quackenbacher aus Brotdorf, Grad see lääds aus Noswendel und das Männerballett Hol iwwer aus Saarhölzbach.

Show und Büttenreden: Robert Noack, Nonnweiler; Daniel Braun und Florian Reinert, Wahlen; Christof Strassel, Niederlosheim; Volker Schulligen und Peter Naumann, Weiskirchen; Klageweiber, Wahlen; Volker Schulligen und Edgar Schöpf, Weiskirchen; Christof Röder, Losheim.

Trainerinnen: Isabelle Schommer, Lisa Bohne, Anna Abrusnikov, Elli Kleser, Edith Backes, Karina Groß, Christof Röder, Karina Müller, Lisa Hein, Jessica Reiter und Tina Henschel. eil