Karibisches Lebensgefühl im Parkhotel

Weiskirchen. Dass keiner essen muss wie Pirat Jack Sparrow aus den "Fluch der Karibik"-Filmen - nämlich mit bloßen Händen - stört niemanden. Die Besucher - Begrüßungscocktail in der Hand, Blumenkette um den Hals - halten es da lieber wie die britischen Kolonialherren und bewahren angesichts des zahlreichen Bestecks die Contenance

 Die Auszubildenden mit ihrem Chef, Hoteldirektor Peregrin Meyer, (links) in karibischer Stimmung. Foto: SZ/Hotel

Die Auszubildenden mit ihrem Chef, Hoteldirektor Peregrin Meyer, (links) in karibischer Stimmung. Foto: SZ/Hotel

Weiskirchen. Dass keiner essen muss wie Pirat Jack Sparrow aus den "Fluch der Karibik"-Filmen - nämlich mit bloßen Händen - stört niemanden. Die Besucher - Begrüßungscocktail in der Hand, Blumenkette um den Hals - halten es da lieber wie die britischen Kolonialherren und bewahren angesichts des zahlreichen Bestecks die Contenance. Denn es gilt, von außen nach innen vorzugehen und ja nicht das geschwungene Fischmesser mit dem Salatmesser zu vertauschen.Um ihren Gästen, darunter Geschäftsführer Peregrin Maier und Vertreter des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga, beim jährlichen Auszubildendentag einen stilvollen "Karibischen Abend" mit Urlaubsflair zu vermitteln, haben die dreizehn Auszubildenden des Flair-Parkhotels Weiskirchen alle Hebel in Bewegung gesetzt. Sand, Strandstühle, Kokosnüsse, Muscheln, Fischernetze, eine als Flaschenpost getarnte Menükarte: Die Dekoration hielt bis hin zu den zu Fischen gefalteten Servietten mit einfallsreichen Details am Motto des Abends fest. "Die Chefs haben heute ausnahmsweise nichts zu sagen. Der Abend ist unser", kündigte Azubisprecherin Jasmin Eisenbarth an. Rund ein halbes Jahr haben die angehenden Hotel- und Restaurantfachleute und Köche eigenständig diesen Abend vorbereitet, Sponsoren gefunden, Lieferanten angeschrieben, Einladungen verschickt und sich ein passendes Vier-Gang-Menü und Programm überlegt.

"Zwar wird in der Karibik auch viel Hähnchen gegessen, aber wir fanden, Fisch muss sein, das hat mehr Stil", erklärte der angehende Hotelfachmann Christian Amann. So fiel ihre Wahl unter anderem auf gepiercte Jakobsmuscheln, Zitronengras-Currycremesuppe und roten Snapper.

Gab es doch einmal die ein oder andere Frage - etwa, ob das um den Fisch gewickelte Bananenblatt auch genießbar ist - wussten die angehenden Fachkräfte Rat.

Die Karibik bietet so manche Gaumenfreude für Gourmets, doch mit eigenem Wein kann die Region klimabedingt nicht dienen. So kredenzten die Azubis kurzerhand südafrikanische Weißweine, mal von "spritzig mit grün-gelblicher Farbe", mal mit einem "Duft nach Stachelbeere und grüner Paprika mit erfrischender Säure".

Zwischen den Gängen war von britischem Kolonialcharme nichts mehr zu spüren, als die Gäste zu den feurigen Rhythmen von Shakiras "Waka waka" beim Limbotanzen die Hüften kreisen ließen oder sich im Kokosnussweitwurf versuchten. "Diese Entspanntheit gehört für mich zum karibischen Lebensgefühl", meinte dann auch Azubi Christian Amann.

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