Innovative Herzdiagnostik Saar-Kliniken bieten schonende Alternative zum Herzkatheter — wird das auch von der Krankenkasse bezahlt?

Zwei Saar-Kliniken bieten jetzt eine schonende Alternative zum Herzkatheter an. Doch noch zahlen nicht alle Krankenkassen. Warum das aber bald der Fall sein könnte.

Herzuntersuchungen mithilfe eines Computertomographen bergen weniger Risiken als mittels Katheter.

Herzuntersuchungen mithilfe eines Computertomographen bergen weniger Risiken als mittels Katheter.

Foto: dpa-tmn/Lino Mirgeler

Bei Schmerzen in der Brust wird in der Regel mithilfe eines Herzkatheters überprüft, ob das Herz noch ausreichend durchblutet ist. Solche Untersuchungen gehören längst zu den Routine-Eingriffen. Dennoch sind sie nicht völlig ohne Risiko. Es handelt sich um einen invasiven Eingriff, das heißt, die Ärzte dringen in den Körper ein. Der Herzkatheter ist ein dünner Schlauch, der zum Beispiel von der Leiste oder dem Arm aus durch ein Blutgefäß bis zum Herzen geschoben wird. Dabei können Komplikationen auftreten, auch schwerwiegende wie Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Nach Angaben des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) treten solche Komplikationen bei einer von 100 Untersuchungen auf.

Risiken für Komplikationen deutlich minimierbar

Dieses Risiko kann offenbar weiter minimiert werden – wenn Herzpatienten nicht per Herzkatheter, sondern im Computertomografen (CT) untersucht werden. Eine europäische Studie, an der 31 Einrichtungen beteiligt waren, hat im vergangenen Jahr gezeigt, dass eine CT-Untersuchung bei Patienten mit einer geringen bis mittleren Wahrscheinlichkeit, an einer koronaren Herzkrankheit zu leiden, zuverlässige Ergebnisse über den Zustand des Herzens liefert. Gemeint sind Patienten ohne stark verengte oder verschlossene Herzkranzgefäße. Das trifft laut Studie auf zwei Millionen von 3,5 Millionen Personen zu, die derzeit pro Jahr in Europa im Herzkatheter-Labor untersucht werden. Bei höheren Wahrscheinlichkeiten für eine Herzkrankheit ist aber weiterhin ein Herzkatheter angezeigt, weil mit ihm verengte oder verschlossene Gefäße sofort geweitet werden können.

Herz-CTs werden von den gesetzlichen Krankenkassen noch nicht generell bezahlt. Das wird wohl bald der Fall sein, denn sie sind auch deutlich preiswerter als Katheter-Untersuchungen.

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