Kapelle erhält neuen Turm

Menningen · Sie ist das Wahrzeichen von Menningen, die Kapelle St. Clemens mitten im Dorf.

Insbesondere ihr Turm wandelte im Laufe der Geschichte immer wieder das Gesicht. Im Rahmen dringend notwendiger Sanierungsmaßnahmen wurde am Mittwochmorgen der neue Turm angeliefert und anschließend sofort montiert.

Diese Montage sorgte bereits am frühen Morgen für ungewohnte Betriebsamkeit in der Ortsmitte. Ein Autokran rückte an und bezog unmittelbar im Bereich der Einmündung der Namborner in die Saarmühlen-Straße Position. Einige Meter weiter wartete bereits der Lkw mit dem beim Merchinger Holzbau-Unternehmen Gebrüder Bies gefertigten neuen Türmchen.

Es war exakt 9.25 Uhr, als der Autokran das komplette Dach vorsichtig in die Höhe hievte. Zuvor hatte er die alten Verschalungsbretter auf den Lkw heruntergelassen, die neuen nach oben zur eigentlichen Baustelle hochgezogen. Es dauerte gerade mal acht Minuten, da ruhte der neue Turm bereits sicher an seinem vorgesehen Platz. Danach liefen dann die Feinarbeiten an.

Als Filialkirche von St. Martin Bietzen wird die Menninger Kapelle 1623 erstmals erwähnt, weiß Hubert Kerwer, Vorsitzender des Verwaltungsrat, zu berichten. Historisch interessiert, ließ er es sich nehmen, trotz früher Vormittagstunde und naß-kalten Wetters der Montage des neuen Türmchen persönlich beizuwohnen. Zusammen mit weiteren Zuschauern feierte er die erfolgreiche Aktion an dem Menninger Kirchlein mit einem hausgebrannten Kirsch.

1739 steht die Kapelle dann bereits unter dem Patronat des heiligen Clemens, was nach Kerwers Vermutungen auf eine weiter zurückreichende Kirchentradition schließen lässt. Clemens ist der dritte Nachfolger Petrus auf dem Bischofsstuhl in Rom. Als Schutzpatron wurde er besonders von den Steinbrucharbeitern und den Seeleuten verehrt, da er selbst als verurteilter Zwangarbeiter harte Frondienste leisten und später dann, an einen Anker gebunden, im Meer den Märtyrertod sterben musste.

Mit dem Stand der Sanierungsarbeiten zeigte sich Hubert Kerwer am Mittwoch zufrieden. Die Finanzierung sei dank des Engagements von mehreren Sponsoren gesichert, sagte er.

Bis ins Frühjahr sollen die Arbeiten am neuen Turm der Kapelle abgeschlossen sein. In einer weiteren Sanierungsphase soll dann der Eingangsbereich der Kapelle neu gestaltet werden. Ferner ist ein kompletter Neuanstich des markanten Barock-Kapelle geplant.

Allerdings müssen diese abschließenden Projekte noch finanziert werden, wozu ein Spendenaufruf auf dem Bietzerberg erfolgen soll.

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