Kann ich regelmäßig Vitaminpräparate nehmen?
Anrufer (56): Ich möchte meine Gesundheit mit Vitaminpräparaten unterstützen. Beruflich habe ich viel Stress und möchte mit diesen Zusatzstoffen Erkrankungen vorbeugen. Kann ich solche Präparate regelmäßig nehmen? Telefondoktor: Viele Menschen wollen ihrem Körper mit Vitaminpräparaten etwas Gutes tun
Anrufer (56): Ich möchte meine Gesundheit mit Vitaminpräparaten unterstützen. Beruflich habe ich viel Stress und möchte mit diesen Zusatzstoffen Erkrankungen vorbeugen. Kann ich solche Präparate regelmäßig nehmen?Telefondoktor: Viele Menschen wollen ihrem Körper mit Vitaminpräparaten etwas Gutes tun. Tatsächlich brauchen die wenigsten in Deutschland mit einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßigem Verzehr von Obst und Gemüse nahrungsergänzende Vitamine. Unser Stoffwechsel braucht Vitamine, aber am besten aus frischen, schonend zubereiteten Nahrungsmitteln. Eine selbst verordnete Dosierung von Vitaminpräparaten bringt mehr Schaden als Nutzen. Immer mehr Studien unter anderem zu Herzinfarktrisiko und Krebsprophylaxe zeigen, dass hohe Vitamindosierungen eher schädlich sind. Das Deutsche Krebsforschungszentrum bringt die Ergebnisse auf die Formel: "Wer Vitamintabletten nimmt, lebt kürzer."
Eine besondere Gefährdung sehen Wissenschaftler bei zu hohen Dosen von Vitamin A. Dieses kann zu einer Austrocknung der Haut sowie zu Krampfanfällen führen. Auch das Risiko von Knochenbrüchen kann sich durch Einnahme von Vitamin A erhöhen. Deshalb sollten vor allem ältere Menschen nicht mehr als 1,5 Milligramm Vitamin A pro Tag zu sich nehmen. Bedenklich ist ebenso die tägliche Einnahme von Beta-Carotin. Es ist auch als sogenanntes Rauchervitamin bekannt, Studien bei Rauchern zeigten eine Zunahme der Lungenkrebsrate.
Eine erhöhte Zufuhr der Vitamine B und C gilt als weniger gefährlich, da diese wasserlöslich sind, und Überdosierungen über die Nieren wieder ausgeschieden werden. Ob es dennoch durch Einnahme von wasserlöslichen Vitaminen zu Risiken kommen kann, ist noch nicht geklärt. Bei Mineralien wie Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium, Zink ist eine Eigentherapie nicht empfehlenswert. Problematisch ist vor allem Zink, das manchmal zur Vorbeugung gegen Erkältungen empfohlen wird. Zink kann bei langfristiger Einnahme mit hoher Dosierung zu Leberschäden führen.
