Kaninchenzuchtverein besteht seit 90 Jahren

Namborn. Blick zurück: Sieben Zuchtfreunde gründeten 1922 in der damaligen Wirtschaft Simon den SR 143 und wählten den Maurer Wendel Klein zum Vorsitzenden, der dieses Amt auch bei der späteren Gründung des Kreisverbandes St. Wendel der Kaninchenzüchter übernahm. Unter großen, zum Teil auch finanziellen Opfern überwand der Namborner Verein die Startschwierigkeiten

 Eberhard Schröder zeigt im Laufgehege eine Häsin der Rasse Rote Neuseeländer mit ihren Jungen. Foto: Franz-Josef Therre/ver

Eberhard Schröder zeigt im Laufgehege eine Häsin der Rasse Rote Neuseeländer mit ihren Jungen. Foto: Franz-Josef Therre/ver

Namborn. Blick zurück: Sieben Zuchtfreunde gründeten 1922 in der damaligen Wirtschaft Simon den SR 143 und wählten den Maurer Wendel Klein zum Vorsitzenden, der dieses Amt auch bei der späteren Gründung des Kreisverbandes St. Wendel der Kaninchenzüchter übernahm.Unter großen, zum Teil auch finanziellen Opfern überwand der Namborner Verein die Startschwierigkeiten. Anschaffungen standen obenauf. Groß war die Freude über die erste Ausstellung 1925. In den folgenden Jahren trat der Verein wiederholt an die Öffentlichkeit. Zuchterfolge und Preise gab es auch bei auswärtigen Veranstaltungen wie beispielsweise 1932 bei der Verbandsausstellung in Bliesen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg züchtete in Namborn zunächst nur Nikolaus Speicher Kaninchen und zwar die Rasse "Kleinsilber schwarz". Initiatoren zur Wiedergründung des Vereins im Jahre 1958 waren Alois Haßdenteufel und Herbert Scheid. Zwölf Züchter erklärten ihre Mitarbeit und wählten Alois Haßdenteufel zum Vorsitzenden, nur er lebt noch von den damaligen Gründern. Der 85-Jährige Ehrenvorsitzende stand auch über Jahre dem Kreisverband St. Wendel der Rassekaninchenzüchter vor.

Bei der ersten größeren Ausstellung nahm Alois Haßdenteufel 1960 mit seinen Hellen Großsilbern an der internationalen Kleintierschau in Saarbrücken teil. Haßdenteufel wurde für seine besonderen Verdienste um die Rassekaninchenzucht 1984 zum Meister der Saarländischen Kaninchenzüchter und 1986 zum Meister des Zentralverbandes Deutscher Kaninchenzüchter (ZDK) ernannt.

1959 zählte der Namborner Verein 21 Mitglieder und 87 Kaninchen aus zehn verschiedenen Rassen in seinem ersten Zuchtbuch. Seine erste Jugendgruppe wurde 1962, die Frauengruppe 1977 gegründet. Auf vielen Schauen wurden die Felle mit sehr gut und vorzüglich bewertet. Auch fanden mehrere Pelzmodenschauen statt. Der SR 143 Namborn konnte in den vergangenen Zuchtjahren zahlreiche Erfolge feiern. Nicht zu zählen sind die Kreis- und Landesmeistertitel seiner Kaninchen. Hinzu kommen mehrere Bundessieger.

Bei der Landesrammlerschau 2006 in Holz verzeichneten die Nachwuchszüchter 1996 ihre bisher größten Erfolge. Im Laufe des Jahres 2001 machte sich die neue Kaninchenkrankheit Enterocolitis beim Namborner Verein sehr bemerkbar und viele Züchter mussten tadellos zusehen, wie ihre Kaninchen eingingen.

Ein Verlust war es auch, als im vergangenen Jahr der älteste Namborner Kaninchenzüchter, Ludwig Braß, 80, aus Altersgründen nach 40-jähriger Zucht in die Gruppe der Inaktiven eintrat. Aktueller Vereinsmeister ist Bernd Naumann mit seiner Rasse "Helle Großsilber". Die bisherigen Vorsitzenden: Wendel Klein, Alois Haßdenteufel (mehrmals), Paul Loch (mehrmals), Anton Naumann und Gottfried Eckert. Seit 1998 ist Franz-Josef Therre der Vorsitzende. "Wir hoffen, dass wir zu unserem Jubiläum weitere Menschen ansprechen und für unser naturverbundenes Hobby gewinnen können", so der Vereinschef.

Der Vorstand im Jubiläumsjahr: Vorsitzender und Schriftführer ist Franz-Josef Therre; Stellvertreter und Tätowiermeister: Martin Schummer; Kassierer und Zuchtbuchführer: Bernd Naumann; Jugendleiter: Sebastian Schneider; Zuchtwart: Armin Schwan. Ehrenvorsitzender ist Alois Haßdenteufel. se

Auf einen Blick

Zur Jubiläumsausstellung haben die Namborner Züchter rund 120 Kaninchen aus über einem Dutzend Rasse- und Farbenschlägen angemeldet. Die Besucher erwartet auch ein Kaninchengehege, Kaninchen zum Streicheln sowie Informationen über Zucht und Haltung der Tiere. Außerdem werden Kaninchen aus Hobby-Haltungen bewertet. Preisrichter sind Kunibert Horras aus Bliesen und Dirk Alff aus Blieskastel. Die Ausstellung ist am Samstag ab 14 Uhr und am Sonntag von zehn bis 18 Uhr geöffnet. An beiden Tagen läuft eine Tombola mit vielen Sachpreisen. se

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