Kampfmittelräumdienst entschärft Fliegerbombe am Güterbahnhof

Saarbrücken. Dirk Otterbein vom Kampfmittelräumdienst des Saarlandes hat die Einzelteile der Bombe säuberlich zerlegt auf einem Brettchen liegen und erklärt den staunenden Feuerwehrleuten um ihn herum die Funktionsweise des Aufprallzünders und des Membranenzünders

Saarbrücken. Dirk Otterbein vom Kampfmittelräumdienst des Saarlandes hat die Einzelteile der Bombe säuberlich zerlegt auf einem Brettchen liegen und erklärt den staunenden Feuerwehrleuten um ihn herum die Funktionsweise des Aufprallzünders und des Membranenzünders. Gerade hat er diese und weitere Teile aus der Fünf-Zentner-Fliegerbombe auf dem Baustellengelände in der Dudweiler Landstraße herausgeschraubt und die Bombe unschädlich gemacht. Sie kann jetzt nicht mehr explodieren und wird mit einem Bagger weggebracht. Der 50-jährige hat auf dem Gelände am Güterbahnhof inzwischen die vierte Fliegerbombe entschärft und vermutet weitere: "Wir haben Luftbilder, die in dem Areal 300 bis 400 Bombentrichter zeigen. 10 Prozent der Bomben explodierten nicht. Die haben wir wahrscheinlich noch nicht alle gefunden", sagt er. Die Bombe wurde bei Baggerarbeiten am Dienstagabend entdeckt. Feuerwehr-Einsatzleiter Werner Hoffmann: "Wir haben die Anwohner mit Flugblättern auf die Evakuierung am Mittwochmorgen vorbereitet und den Berufsverkehr abgewartet." Erst gegen 9 Uhr wurde die Straße gesperrt, 60 Anwohner mussten ihre Häuser verlassen. Eine Rollstuhlfahrerin wurde von der Feuerwehr betreut, ein gehbehinderter Mann in einen Rettungswagen gesetzt. Die meisten Anwohner gingen in die Stadt oder kamen bei Verwandten oder Freunden unter. Der Einsatz dauerte zwei Stunden, die Entschärfung gerade 30 Minuten. Die hohe Anzahl der Bomben auf dem Gelände am Güterbahnhof erklärt sich einfach, denn die Bahnlinie war ein Hauptziel der alliierten Angriffe im Zweiten Weltkrieg. bub

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