Kampf um Lehrer für die neue Gesamtschule

Saarbrücken. Ein langer Streit zwischen der Montessori-Gesamtschule und dem Kultusministerium über die Zuweisung von staatlichen Lehrern ist entschieden: die Gesamtschule, die am 11. August in der ehemaligen Grundschule Schafbrücke startet, bekommt drei Lehrer von staatlichen Schulen. Das hat das Kultusministerium auf Anfrage der SZ mitgeteilt

 Der Leiter der neuen Montessori-Gesamtschule in Schafbrücke, Uli Basselli, muss vor dem ersten Unterrichtstag viele Fragen mit dem Kultusministerium diskutieren. Foto: Iris Maurer

Der Leiter der neuen Montessori-Gesamtschule in Schafbrücke, Uli Basselli, muss vor dem ersten Unterrichtstag viele Fragen mit dem Kultusministerium diskutieren. Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Ein langer Streit zwischen der Montessori-Gesamtschule und dem Kultusministerium über die Zuweisung von staatlichen Lehrern ist entschieden: die Gesamtschule, die am 11. August in der ehemaligen Grundschule Schafbrücke startet, bekommt drei Lehrer von staatlichen Schulen. Das hat das Kultusministerium auf Anfrage der SZ mitgeteilt.

Ursprünglich wollte das Ministerium nur zwei Lehrer "zuweisen", das Montessori-Zentrum Saarbrücken e.V. hatte 3,5 Lehrerstellen beantragt.

Das Ministerium begründete die Zuweisung von zunächst nur zwei Lehrern so: "Die Landesregierung ist der Auffassung, dass zur Wahrung des privaten Charakters der Ersatzschule die Mehrzahl der Lehrkräfte vom Schulträger einzustellen ist. Der Anteil der zugewiesenen staatlichen Lehrer muss daher weniger als die Hälfte des Lehrkräftebedarfs ausmachen." Insgesamt brauche die Gesamtschule 4,5 Lehrerstellen zum Start der Klassenstufen fünf bis sieben. Uli Basselli, der künftige Leiter der Montessori-Gesamtschule, schrieb daraufhin Briefe an Kultusministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und den Leiter der Staatskanzlei, Karl Rauber. Dass nur weniger als die Hälfte der Lehrer zugewiesen werden dürften, sei eine interne Abmachung zwischen Kultus- und Finanzministerium und so nicht im Privatschulgesetz festgelegt. Doch das Ministerium sei hart geblieben und habe sogar sein Angebot abgelehnt, im nächsten Jahr auf die Zuweisung weiterer Lehrer zu verzichten, wenn die Montessori-Gesamtschule weitere Klassenstufen wie geplant unterrichtet, berichtet Basselli. Das sei besonders hart, weil die betroffenen Lehrer bereits die Montessori-Zusatzausbildung begonnen hätten. Er habe auch bewusst keine Lehrer für die Fächer Mathe, Musik, Naturwissenschaften und Religion beantragt, in denen es einen Lehrermangel an staatlichen Schulen gebe.

Dass das Kultusministerium jetzt doch einen dritten Lehrer genehmigt, freut Basselli natürlich. Denn es geht auch um ihn persönlich. Doch Basselli versteht nicht, warum er nicht zugewiesen wird, sondern sich vom Staatsdienst beurlauben müsse. Bevor er das mache, wolle er klare Auskünfte vom Ministerium, wie sich eine Beurlaubung auf seine Ruhestandsbezüge auswirkt. Außerdem müsse er sich jetzt gesetzlich versichern. Und der Schulträger müsse die Sozialabgaben bezahlen. Das Kultusministerium habe ihm eine verbindliche Aussage bis spätestens morgen zugesagt.

Trotz des Hick-Hacks wegen des Personals freut sich Basselli auf den Start der Gesamtschule. Dann sei auch die Kultusministerin herzlich zur Eröffnungsfeier eingeladen.

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