Kampf mit dem (Wort-)Monster

SZ-Redakteurin Angelika Fertsch sucht auf dem Computer vergebens nach Laufwerk H.

Meinung:

Kampf mit dem (Wort-)Monster

"Kennwortrücksetzdatenträger". Dieses Wortungeheuer fiel mich an, als ich versuchte, das Passwort meiner Tochter zurückzusetzen (das sie vergessen hatte), um ihr ein neues einzurichten. Die Misere begann damit, dass die ganze Familie an meinem Personalcomputer arbeitet, die Bedeutung des Wortes "personal" schlichtweg ignorierend. Plötzlich wurden Referate für die Schule, Powerpointpräsentationen, Korrespondenz - einfach alles - in meinem Account bearbeitet. Leider hatte ich in einem Anfall von Schwäche mein Passwort verraten (oder sie hatten mir beim Anmelden über die Schulter geschaut). Damit wollte ich aufräumen, Schluss mit dem Schlamassel im neuen Jahr.

Ich gab mir ein neues Passwort. Aber weiter komme ich nicht. Denn mein PC verlangt von mir, diesen "Kennwortrücksetzungsdatenträger" in Laufwerk H zu erstellen. Das gibt es nicht, und so bin ich in einer Endlosschleife gelandet. Ich werde das neue Wortmonster auf meine Liste der bestungeliebten Wörter setzen, wo es sich in Gesellschaft findet mit "Röntgenreihenuntersuchung", "Zölibatszwang" oder "Zollinhaltserklärung". Da ist meine Liste skurriler französischer Wörter lustiger. Mein Favorit dabei heißt "abracadabrant" - das bedeutet "verblüffend".

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