Kämpfer für die Großregion geht von Bord

Regionalverband. Walter Delarber (Foto: Becker&Bredel) packt zusammen

Regionalverband. Walter Delarber (Foto: Becker&Bredel) packt zusammen. Doch zwei Bilder, die dem Amtsleiter für Bauaufsicht, Planung und grenzüberschreitende Zusammenarbeit beim Regionalverband sehr wichtig sind, hängen noch an der Wand: Eines hat sein Sohn gemalt, das andere ist ein eingerahmtes Plakat des Vereins Saar Moselle Avenir, auf dem die Sehenswürdigkeiten der Großregion zu sehen sind wie zum Beispiel das Saarbrücker Schloss und das Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Am morgigen Freitag ist Delarbers letzter Arbeitstag. Dann beginnt für den gebürtigen Homburger die Ruhephase der Altersteilzeit. Im Café am Schloss will sich der 60-Jährige von seinen Mitarbeitern verabschieden. Auf die lässt er nichts kommen. Gleich zu Beginn des Gesprächs in seinem Büro berichtet er darüber, dass es gelungen sei, die Zukunft der drei Mitarbeiterinnen des Kooperationsbüros von Saar Moselle Avenir zu sichern. Dieser Verein kümmert sich seit 1997 um die Zusammenarbeit in der Großregion. Delarber hat sich bis zuletzt dafür eingesetzt, dass diese Zusammenarbeit jetzt in einen Zweckverband mündet: Bis zu 15 Gemeindeverbände aus der Grenzregion sollen den Eurodistrikt Saar-Moselle gründen. Delarber ist bescheiden. Auf die Frage, ob er der Motor dieser Zusammenarbeit ist, verweist der Amtsleiter darauf, wie wichtig die qualifizierten Mitarbeiter sind und dass die Verwaltung das unterstützen müsse. Doch eine seiner großen Stärken ist wohl, andere zu überzeugen: "Die Leute sagen, ich bin gut im persönlichen Gespräch." So habe er auch die Saarlouiser Landrätin Monika Bachmann nach anfänglicher Skepsis davon überzeugen können, die Idee des Eurodistrikts dem Kreistag vorzulegen. Und was bringt der Eurodistrikt den Bürgern? Delarber: "Zentrale Aufgabe ist das regionale Standortmarketing." Die Region brauche ein Image, das nach außen getragen werden müsse, damit sich Betriebe ansiedeln und der Tourismus gefördert wird. Für Delarber ist wichtig, dass die Region ein "Wir-Gefühl" entwickelt. Dabei soll der Eurodistrikt helfen. Auch beim Projekt Stadtmitte am Fluss denkt Delarber in größeren Zusammenhängen. Die Stadt Saarbrücken müsse in der Großregion um Unterstützung werben. Hier habe ein Lernprozess im Rathaus eingesetzt. Für Delarber ist die Stadtmitte am Fluss sehr wichtig, damit Saarbrücken attraktiver wird. Doch es graust ihm schon vor den vielen Baustellen in der Stadt. Der Amtsleiter lässt durchblicken, dass er von der Verwaltungsreform nicht viel hält. Die Verantwortung für die Denkmal-, Naturschutz-, Wasser- und Bodenschutzbehörde musste er an das Land abgeben. Delarber setzte sich auch hier für seine Mitarbeiter ein. "Alle wurden gut untergebracht", sagt er zufrieden. Sein Amt wird jetzt übrigens mit der Stabsstelle Regionalentwicklung zusammengelegt. Das findet Delarber richtig, weil sich die Aufgaben überschneiden, meint er. Der Abschied fällt ihm sicher nicht leicht. Zunächst habe die Familie Vorrang, dann wolle er sich ehrenamtlich engagieren, vielleicht auf seinem Spezialgebiet: der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

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