Völklingen. Brrr, das Thermometer sinkt und sinkt. Klirrende Kälte und ein eisiger Wind haben die Menschen seit Anfang der Woche gut im Griff. Wie beeinflusst das Frostwetter eigentlich den Groß- und Einzelhandel, die Kauflaune der Kunden, wollten wir wissen. Hans Agostini, der 60-jährige Einzelhandelskaufmann im Schuhhaus Agostini (Völklingen und Ludweiler) findet die kalte Jahreszeit richtig gut, das Wetter spielt nämlich gerade beim Schuhkauf eine große Rolle. "Zum Glück ist es jetzt kalt geworden, in den letzten Jahren trat die Kälte viel zu spät ein", erzählt der Geschäftsführer. Besonders Winterschuhe und gefütterte Winterstiefel sind zur Zeit in Mode und werden bei den Minusgraden immer begehrter. "Als es vor ein paar Tagen Schnee lag, gab es bei uns im Geschäft viel zu tun, da jetzt jeder wärmere Schuhe gebrauchen kann", so Hans Agostini. Auch Inge Bütermann, Besitzerin der "Inge B. Boutique pour elle" kann bei den kalten Temperaturen und der Vorweihnachtszeit gute Geschäfte machen. "Ich finde, das trockene und kalte Wetter ist ideal für den Einkauf im vorweihnachtlichen Völklingen", so die 66-Jährige. Im Winter, findet sie, herrsche auch ein gemütlicheres Ambiente in der Boutique. Besonders begehrt sind bei Inge Bütermann momentan warme, kuschelige und dazu bequeme Hausanzüge, die natürlich auch liebevoll als Geschenk verpackt werden. "Die Weihnachtszeit ist die klassische Geschenkzeit für Dessous und feine Wäsche", sagt die Einzelhandelskauffrau. Bei Marcel Klein, dem Geschäftsleiter des Stadtcafés aus Völklingen, hat sich dagegen bei dem kalten Wetter nichts verändert. Nur mehr putzen müssen die Angestellten öfter die Böden bei dem schmuddeligen Wetter. Erfreulich für Klein, es kommen genauso viele Leute wie zuvor in sein warmes Café. "Zu der Jahreszeit sind aber ein paar Getränke mehr gefragt als sonst, beispielsweise heiße Zitrone, Grog und Glühwein", so der 53-Jährige. Erstaunlicherweise registriert Apothekerin Jordies Trier von der Alpha Apotheke aus Völklingen derzeit weniger Kundenbesuche. "Wir hatten zwar seit Anfang November mehr Kundschaft, seit die Erkältungszeit begonnen hat. Aber bei den jetzigen sinkenden Temperaturen traut sich wohl kein Kranker mehr aus dem Haus", meint die 38-Jährige. Erkältungspräparate wie Grippetabletten, Hustensaft und Bäder stehen, wie im Winter üblich, ganz oben auf der Hitliste der verkauften Produkte. Für Heinz Rupp, den 58-jährigen Floristen aus Püttlingen und Geschäftsführer von "Blumen Rupp" in Völklingen, ist der plötzliche Kälteumschwung mit dem Ausbleiben der Kundschaft verbunden. Mit Koniferen und Tannenzweigen sind die meisten Haushalte schon eingedeckt, so dass die kommenden Wochen eher gemütlich verlaufen. Die Blumen müssen bei dem Wetter richtig eingewickelt werden. "Die richtige Verpackung ist das A und O, damit die Pflanzen nicht eingehen", so der Blumenhändler. Ganz anders, meint er, wird es kurz vor Weihnachten aussehen. Dann wird der Andrang größer sein, und es werden besonders Amaryllis in allen Farben und die altbekannten Weihnachtssterne verkauft. bub