Kälte, Hitze und Trockenheit verursachen Einbußen

Kreis Saarlouis. Der lange Winter und die lang anhaltende nass-kalte Witterung im Frühjahr führten zu einer verzögerten Frühjahrsentwicklung der Bestände. Daher war zunächst von einem um zehn bis vierzehn Tage verzögerten Erntebeginn auszugehen. Die sehr hohen Temperaturen und die Trockenheit werden den Erntebeginn jedoch wieder einige Tage vorrücken lassen

 Theresia Croon muss an ihrem Mähdrescher das Schneidwerk neu einstellen. Foto: Oliver Morguet

Theresia Croon muss an ihrem Mähdrescher das Schneidwerk neu einstellen. Foto: Oliver Morguet

Kreis Saarlouis. Der lange Winter und die lang anhaltende nass-kalte Witterung im Frühjahr führten zu einer verzögerten Frühjahrsentwicklung der Bestände. Daher war zunächst von einem um zehn bis vierzehn Tage verzögerten Erntebeginn auszugehen. Die sehr hohen Temperaturen und die Trockenheit werden den Erntebeginn jedoch wieder einige Tage vorrücken lassen.

Die Gerste ist bereits flächendeckend gedroschen, zurzeit werden auf den Feldern im Kreis Saarlouis Roggen und Weizen geerntet. "Diese beiden Getreidesorten liegen mit ihrem Hektolitergewicht leicht unter dem Vorjahreswert", beklagt Theresia Croon. Die Landwirtin aus dem Schmelzer Ortsteil Hüttersdorf ist Vorsitzende des Kreisbauernverbandes. Während bei der Gerste die Ernte noch "im Rahmen" liege, fielen die Erträge bei Roggen und Weizen geringer aus. Zudem weise der Weizen schlechte Eiweißwerte auf. Dies beeinträchtigt die Backqualität.

"Das Vegetationsjahr ist in diesem Jahr sehr kühl gestartet", erklärt Croon: "Wir hatten teilweise im Mai noch Frost." Besonders der Mais bereitet der Landwirtin Sorge: "Er hat schon unter der Frühjahrskühle gelitten, und jetzt macht ihm die Trockenheit zu schaffen." Der Mais "schießt" zurzeit, das heißt, er bildet die Kolben aus, und benötigt dafür viel Wasser.

Nicht gut steht es auch um die Kartoffeln: "Die Frühkartoffeln waren noch in Ordnung, aber die Spätkartoffeln, die fürs Einkellern über Winter gedacht sind, haben schwer gelitten", beklagt Croon, die diese Früchte selbst anbaut. Auch beim Grünland seien die ersten gravierenden Schäden festzustellen: "Der erste Schnitt fiel recht ordentlich aus, so dass eine gute Grundlage vorhanden ist, aber der zweite Schnitt war deutlich schwächer. Wenn das Gras auf den Wiesen bis in die Wurzeln hinein geschädigt ist, wirkt sich das auch negativ auf die Ernte im kommenden Jahr aus", befürchtet Croon.

Einbußen drohten auch beim Raps: "Die Schoten sind sehr anfällig und können bei Gewittern schnell platzen, dem Landwirt droht dann ein Totalausfall", erläutert die Bäuerin. Die Preise entwickelten sich zurzeit allerdings recht positiv: "Durch die europaweiten Einbußen geht es leicht aufwärts. Und der schwache Euro hat dazu geführt, das Getreide gut am Weltmarkt zu verkaufen war. Deshalb sind auch die Lager gut geräumt, sodass für die Ernte 2010 die entsprechenden Kapazitäten zur Verfügung stehen", sagt Croon.

Im Kreis Saarlouis reagieren die Bauern auch auf die höhere Nachfrage nach nachwachsenden Rohstoffen und beliefern Biogasanlagen. "Das hat auch den Vorteil, dass die Felder dann komplett geräumt werden. Dadurch sind die Anbauflächen besser und länger zu bewirtschaften." om

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