Kälte, Dürre, Regen: Wetter setzte Bauern arg zu

St. Wendel. Erst lang anhaltender Frost, dann extreme Dürre und Hitze, darauf Dauerregen: Die Landwirte im Landkreis St. Wendel hatten dieses Jahr mächtig mit Wetterunbill zu kämpfen. Das berichtet Peter Scherer (Foto: SZ/dia-saar.de), Chef des Kreisbauernverbandes, anlässlich des Erntedankfestes an diesem Sonntag. Dennoch sieht seine Bilanz zum Ende der Erntezeit versöhnlich aus

St. Wendel. Erst lang anhaltender Frost, dann extreme Dürre und Hitze, darauf Dauerregen: Die Landwirte im Landkreis St. Wendel hatten dieses Jahr mächtig mit Wetterunbill zu kämpfen. Das berichtet Peter Scherer (Foto: SZ/dia-saar.de), Chef des Kreisbauernverbandes, anlässlich des Erntedankfestes an diesem Sonntag. Dennoch sieht seine Bilanz zum Ende der Erntezeit versöhnlich aus. Seine Kollegen seien "mit einem blauen Auge" davongekommen. "Ein durchschnittliches Jahr gehe für die Landwirte zu Ende.Zwar sei die Ertragsmenge noch befriedigend, aber die Qualität liege hinter der vergangener Jahre zurück. Scherer: "Nach der recht gelungen Aussaat im vergangenen Jahr bescherte uns die Natur im Saarland einen Winter, den wir seit Jahren nicht mehr hatten." Anfang Mai seien dadurch beispielsweise Hafer- und Sommergerstensaat etwa drei Wochen im Rückstand gewesen. Ab Juni habe eine extreme Trockenzeit die Bauern vor immense Probleme gestellt. Scherer: "Befürchtungen zeigten sich, dass wir eventuell mit einer Notreife europaweit zu rechnen haben." Dann habe ergiebiger Regen die Ernte ab Mitte August blockiert. Während sie zu jenem Zeitpunkt im übrigen Saarland bereits größtenteils eingefahren gewesen sei, habe im St. Wendeler Land wegen dieser lokalen Wetterturbulenzen noch 40 Prozent auf dem Feld gestanden. Folge für die Bauern laut ihrem Kreisvorsitzenden: "Starker Auswuchs und Feuchtigkeit minderten stark die Rendite."Kleiner Lichtblick: Nach den Tiefstpreisen für Milch und Getreide im Vorjahr habe sich die Situation gebessert. "So entwickelte sich der Milchpreis kontinuierlich und hat mittlerweile ein Niveau erreicht, das zumindest die Kosten abdeckt." Von Gewinnen könne allerdings längst noch nicht die Rede sein. Zwar erholten sich seinen Angaben zufolge auch die Getreidepreise. Das habe jedoch nicht mehr geholfen: Über frühere Verträge zu alten Preisen mit Mühlen sei die Ware bereits zuvor verkauft worden.

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