Juz ist ein attraktiver Treffpunkt für Jüngere

Überherrn · Ein neuer Vorstand kümmert sich um das selbstverwaltete Juz Überherrn. Sowohl außen als auch in den Innenräumen hat sich viel getan. Ein Bild davon machten sich jetzt die Ortsratsmitglieder.

 Gemeinsam am Kicker: Jugendpflegerin Simone Ferner, Lars Jansen, Viktor Michel, Dennis Altmaier sowie Ortsvorsteher Arno Zenner (von links). Foto: Carolin Merkel

Gemeinsam am Kicker: Jugendpflegerin Simone Ferner, Lars Jansen, Viktor Michel, Dennis Altmaier sowie Ortsvorsteher Arno Zenner (von links). Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

"Es gehen einfach so viele dumme Gespräche in Überherrn rum. Dabei ist da gar nichts dran. Einige Anwohner beschweren sich über Ruhestörung und rennen aufs Amt, aber bei der Polizei waren sie nicht", erklärt der 17-jahrige Dennis Altmaier. "Wir sind das schon gewohnt, angepöbelt zu werden. Schon vor Jahren, als wir im Freibad waren, haben sich die Anwohner beschwert. Am Marktplatz wollte man uns auch nicht, aber irgendwo müssen wir doch einen Treffpunkt haben", sagt der ein Jahr ältere Lars Jansen. Zusammen mit Viktor Michel, 19, bilden die drei jungen Männer den neuen Vorstand des Jugendzentrums (Juz) in Überherrn.

Von den vier Containern hinter dem Kulturhaus ist das Graffiti gewichen, ein neutrales Weiß ziert die Außenfassade. Auch in den Räumen des Juz hat sich im Sommer einiges getan: ein neuer Anstrich, neue Möbel, neue Lampen, ein Grillplatz. Trotz Container kommt das Jugendzentrum in Selbstverwaltung durch Juz united in Trägerschaft der Gemeinde Überherrn einladend daher.

Junge Leute investieren Zeit

"Und wir hoffen, dass wir mit dieser Örtlichkeit einen Raum geschaffen haben, wo sich die Jugendlichen wohl fühlen", sagt Ortsvorsteher Arno Zenner. Er ist zusammen mit den Ortsratsmitgliedern der Einladung von Jugendpflegerin Simone Ferner gefolgt. "Es ärgert mich, wenn draußen Dinge behauptet werden, die nicht stimmen. Diese drei jungen Männer, die jetzt seit einem Jahr die Verantwortung übernommen haben, investieren ihre Zeit, sorgen für die Öffnungszeiten, und das ist schon Anerkennung wert", erklärt sie.

Immer wieder, so erzählt Ferner, gab es Zeiten, in denen das Juz geschlossen war. "Meist finden sich feste Cliquen zusammen, die das Juz am Laufen halten, manchmal gelingt ein fließender Übergang, manchmal muss man ganz neu aufbauen", berichtet sie.

Viktor, Lars und Dennis sind seit Jahren fleißige Besucher der Container, haben jetzt gerne die Verantwortung übernommen. "Ich war schon mit neun Jahren mit meinen Brüdern hier und finde es wichtig, dass wir den Treffpunkt für die Jugendlichen erhalten", sagt Viktor.

"Juz gehört in die Ortsmitte"

Einen Jahresplan hat das Leitungsteam noch nicht, vielmehr gibt es da Wünsche wie einen Beamer oder eine Spielekonsole, wie Viktor erzählt.

"Das Juz ist sehr wichtig, Jugendliche brauchen eine Zuflucht", betont Zenner. "Auf jeden Fall gehört das Juz mitten ins Dorf und nicht an eine Randzone. Und ich finde es lobenswert, dass sich eine Gruppe gefunden hat, die Verantwortung übernimmt", ergänzt Ortsratsmitglied Klaus Groß.

Geöffnet ist das Juz Überherrn, Am Kulturhaus, jeweils dienstags und donnerstags, ab 17 Uhr.

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