Junge Ungarn zu Besuch in Marpingen

Marpingen/Berschweiler. Partnerschaften wollen, so sie von Dauer sein sollen, gepflegt werden. Das gilt auch für Städtepartnerschaften. Gerade bei diesen kommt es nicht selten vor, dass sich die Partner nach enthusiastischem Beginn schnell wieder auseinander leben

 Der Marpinger Bürgermeister Werner Laub (links) freut sich über die Besucher aus dem ungarischen Simontornya. Foto: Thorsten Grim

Der Marpinger Bürgermeister Werner Laub (links) freut sich über die Besucher aus dem ungarischen Simontornya. Foto: Thorsten Grim

Marpingen/Berschweiler. Partnerschaften wollen, so sie von Dauer sein sollen, gepflegt werden. Das gilt auch für Städtepartnerschaften. Gerade bei diesen kommt es nicht selten vor, dass sich die Partner nach enthusiastischem Beginn schnell wieder auseinander leben. Ein bis zwei gegenseitige Besuche - und irgendwann erinnert nur noch ein Schild in der Nähe des Ortseingangs daran, dass es irgendwo im Ausland eine Partnergemeinde gibt. Anders bei der Partnerschaft zwischen den Gemeinde Marpingen und dem ungarischen Städtchen Simontornya. Obwohl deren Ursprünge bereits 20 Jahre zurückliegen - vor neun Jahren wurde sie vertraglich besiegelt - ist sie im wahrsten Sinne des Wortes mit jungem Leben erfüllt: "Der gegenseitige Jugendaustausch ist die Hauptsäule unserer Partnerschaft", erklärt Werner Laub, Bürgermeister der Alstal-Gemeinde, beim Grillabend an der Biberburg des Schullandheims Berschweiler. Anlass des Schwenks unter freiem Himmel ist der diesjährige Besuch der Kinder und Jugendlichen aus Ungarn. "Seit dem Jahr 2000 gibt es diesen wechselseitigen Jugendaustausch. Jedes Jahr in den Herbstferien fährt eine Gruppe Schüler aus der Gemeinde Marpingen nach Ungarn; im Mai oder Juni kommt eine Gruppe ungarischer Jugendliche zu uns", erklärt Marcus Gramlich vom Jugendbüro der Gemeinde, das diese Partner-Besuche federführend betreut. Untergebracht sind die sieben jungen Ungarn und ihre Betreuer im Schullandheim in Berschweiler. "Früher verteilten wir die einzelnen Gruppenmitglieder auf verschiedenen Gastfamilien innerhalb der Gemeinde, aber das war nicht zweckmäßig, da unsere Besucher sich besonders abends einsam fühlten. Hier im Schullandheim können alle zusammen bleiben, was sich sehr positiv auf das Zusammengehörigkeitsgefühl auswirkt", sagt Bürgermeister Laub und beißt herzhaft in ein lecker gegrilltes Mettwürstchen. "Wir kommen immer wieder gerne hierher", erklärt unterdessen Stefan Vàmi, Direktor der Schule in Simontornya, der von ungarischer Seite her den Jugendaustausch organisiert. "Das Team von Werner Laub lässt sich immer ein tolles Programm einfallen. In diesem Jahr war es besonders interessant", sagt Vàmi. Am ersten Tag schnupperten die Ungarn in der Gesamtschule Marpingen in den Unterricht, nachmittags ging es nach Otzenhausen an den keltischen Ringwall. Am zweiten Tag stand ein Ganztagsausflug auf dem Programm. Der führte die Ungarn und ihre deutschen Freunde von der Gesamtschule tief unter die Erde: "Wir waren im Bergwerksmuseum in Bexbach, im Besucherbergwerk St. Ingbert, und zum Abschluss haben wir die Schlossberghöhlen in Homburg besichtigt", erzählt Heinrich Reiz aus Berschweiler, der bereits zwei Mal in Simontornya war. Für ihn ist die gelebte Partnerschaft eine sehr gute Möglichkeit, "andere Menschen, ein anderes Land, eine andere Kultur und Sprache kennen zu lernen." Auch beim Gegenbesuch im Oktober wird Reiz voraussichtlich wieder dabei sein. Doch zunächst standen noch Besuche des Schaumbergplateaus und des Alsweiler Hiwwelhauses auf dem Programm, ehe dann zum Abschluss gegrillt wurde. Und bei Würstchen und Salat waren sich am Lagerfeuer alle einig, dass es auch diesmal wieder eine tolle Woche bei Freunden gewesen war. Der Gegenbesuch der Marpinger ist für die Zeit vom 6. bis 13. Oktober geplant. Direktor Vàmi freut sich schon: "Wir werden die deutschen Jugendlichen im Oktober wieder herzlich in Simontornya begrüßen."

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