Junge Saarländer haben gute Zähne

Saarbrücken/Trier. Im Saarland ist in den vergangenen Jahren die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit gesunden Zähnen angestiegen. Wie der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft zur Förderung der Jugendzahnpflege (LAJ) im Saarland, Dr. Hans Joachim Lellig, auf SZ-Anfrage mitteilte, hatten im vergangenen Jahr 61,8 Prozent der Erstklässler gesunde Milchzähne

Saarbrücken/Trier. Im Saarland ist in den vergangenen Jahren die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit gesunden Zähnen angestiegen. Wie der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft zur Förderung der Jugendzahnpflege (LAJ) im Saarland, Dr. Hans Joachim Lellig, auf SZ-Anfrage mitteilte, hatten im vergangenen Jahr 61,8 Prozent der Erstklässler gesunde Milchzähne. Sie hatten kein Karies, keine Lücken und keine Füllungen.

Fünf Jahre zuvor waren die Zähne von nur 53,2 Prozent der Schulanfänger kariesfrei und gesund. Bei den älteren Kindern und Jugendlichen sieht es noch besser aus: 82,4 Prozent der zwölfjährigen Kinder und 77,4 Prozent der 15-jährigen Jugendlichen haben gesunde Zähne. 2004 waren es bei den Zwölfjährigen 68,3 Prozent und bei den 15-Jährigen 48,4 Prozent.

Diese Erfolge seien das Ergebnis aller zahnmedizinischen Vorbeugungsmaßnahmen im Saarland und in der übrigen Bundesrepublik, so Lellig, der auch Vorsitzender der Abteilung Zahnärzte bei der Ärztekammer des Saarlandes ist. Dazu zählen Maßnahmen in Schulen und Kindereinrichtungen sowie die individuelle Prophylaxe in den Zahnarztpraxen. Zudem seien die fluoridhaltigen Zahnpasten und Speisesalze mitverantwortlich für den deutlichen Kariesrückgang im Land.

Die Zahlen stammen laut LAJ im Saarland aus einer bundesweiten Studie, bei der 2009 in allen Bundesländern die Zahngesundheit von rund 87 000 Schüler geprüft wurde. Im Saarland nahmen 1300 Schüler im Alter von sechs bis 15 Jahren an der Studie teil. Die Bundesländer-Vergleichsstudie soll Ende des Jahres veröffentlicht werden, so Lellig. Schon jetzt stehe fest, dass das Saarland - wie auch Rheinland-Pfalz - im bundesweiten Vergleich unter den ersten fünf Ländern rangiere.

Mit einem Mix aus Pflege und Prophylaxe haben auch die Kinder in Rheinland-Pfalz deutlich bessere Zähne bekommen. "Die Zähne der rheinland-pfälzischen Kinder waren noch nie so gesund wie heute", sagte der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege (LAGZ) Rheinland-Pfalz, Helmut Stein.

In den vergangenen 15 Jahren habe sich etwa der Anteil der Kinder, die mit völlig gesunden Milchzähnen eingeschult werden, von 39,2 auf 55,5 Prozent erhöht. "Die Zahngesundheit hat sich spektakulär verbessert", so Stein. Die Karies sei dramatisch zurückgegangen. "Für Kinder und Jugendliche gilt: Zwei Mal im Jahr zum Zahnarzt zur Kontrolle."

Bei den Zwölfjährigen stieg der Anteil der Kinder mit kariesfreien bleibenden Zähnen laut neuer Studie in den vergangenen 15 Jahren von 32,1 auf 70 Prozent, sagte Stein. Und seit 2004 kletterte der Anteil der 15-Jährigen, die an ihren bleibenden Zähnen keine Karies hatten, von 40,9 auf 54,6 Prozent. Rheinland-Pfalz liege mit diesen Zahlen bundesweit im oberen Bereich. Möglich sei dies nur über eine "vorbildliche" Zusammenarbeit zwischen Zahnärzten, gesetzlichen Krankenkassen, öffentlichem Gesundheitsdienst, Kindergärten und Schulen, meinte der Mediziner. "Ein der Mundgesundheit förderliches Verhalten lässt sich nicht verordnen, sondern ist das Resultat eines Erziehungsprozesses von klein auf", sagte Stein. "Die Zahngesundheit hat sich spektakulär verbessert."

Helmut Stein, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege

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