Junge Leute aus Homburg wollen wieder nach Israel fahren

Erbach. Pfarrer Klaus Beckmann hat gerade gebucht: Er fährt im kommenden Jahr zum zweiten Mal mit einigen künftigen Abiturienten des Homburger Mannlich-Gymnasiums nach Israel. Er stellt sich vor, diese Reisen zu einer kleinen Tradition werden zu lassen, "denn es eröffnet den jungen Leuten ganz neue Blickwinkel auf die Politik im Nahen Osten

Erbach. Pfarrer Klaus Beckmann hat gerade gebucht: Er fährt im kommenden Jahr zum zweiten Mal mit einigen künftigen Abiturienten des Homburger Mannlich-Gymnasiums nach Israel. Er stellt sich vor, diese Reisen zu einer kleinen Tradition werden zu lassen, "denn es eröffnet den jungen Leuten ganz neue Blickwinkel auf die Politik im Nahen Osten." Außerdem sei es ein großes Erlebnis, den Fuß nach Jerusalem, an biblische oder politisch wichtige Stellen zu setzen. Die Gruppe aus dem vergangenen Jahr war jedenfalls restlos begeistert. Für Klaus Beckmann, der neben seiner Lehrtätigkeit an der Universität des Saarlandes und am Mannlich-Gymnasium im Hauptberuf Pfarrer an der evangelischen Kirche in Erbach ist, ist es ein großes Anliegen, für Israel zu werben: "Mit den ermordeten Juden haben die meisten Menschen ihren Frieden gemacht. Aber oft habe ich den Eindruck, dass diese Aufarbeitung gerne benutzt wird, um sich mit dem gegenwärtigen Staat Israel zu entsolidarisieren." Deshalb habe er gestern, zum Israelsonntag, erneut darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig die jüdischen Wurzeln für das Christentum seien. "Dieser zehnte Sonntag nach Trinitatis liegt dem jüdischen Trauertag am nächsten, der daran erinnert, dass der jüdische Tempel zweimal zerstört wurde", erklärt Beckmann, "und man benutzte ihn früher dafür, um damit die Überlegenheit des Christentums zu beweisen." Das sei heute nicht mehr der Fall, vielmehr sei der gestrige Sonntag in beiden Konfessionen dazu genutzt worden, "die jüdischen Ursprünge auch unseres Glaubens zu beleuchten." Zu diesen Ursprüngen will Beckmann nun mit fünf oder sechs Schülerinnen und Schülern erneut aufbrechen. Die vorherige Gruppe würde jederzeit wieder fahren, "es waren ganz neue Erfahrungen", erklärt Jörg Jarolimeck. Er habe viel gelernt, betont auch Pascal Rübel, der "jederzeit wieder gerne" nach Israel fahren möchte. Vor Ort stelle sich die Situation ganz anders dar als in den Medien vermittelt werde, betont Pfarrer Beckmann: "Man bekommt bei uns nicht nur ein falsches, sondern fatalerweise auch ein negatives Bild von Israel vermittelt." Glücklicherweise gebe es die Möglichkeit, sich selbst ein Bild zu machen, "und alle Reisenden sind mit vielen positiven Eindrücken über Israel zurückgekommen." Über die Osterfeiertage fährt Beckmann übrigens auch wieder mit Erbacher Gemeindemitgliedern nach Israel. Auch hier ist bereits alles ausgebucht. Die Neugierde sei groß, freut sich der Theologe, der auch Judaist ist. Noch mehr freut ihn, "dass nach der Rückkehr die Menschen tief bewegt sind von den vielen Eindrücken, besonders von den geschichtsträchtigen Orten, die sie zurückgeführt haben zu den Wurzeln unseres Glaubens und unserer christlich-jüdischen Tradition." maa

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