Junge Kunst mit frischen Ideen

Sulzbach. Die Absicht ist lauter: Der Kunstverein Sulzbach sowie VHS und Kulturamt wollen Junge Kunst fördern, loben erstmals einen jährlich zu vergebenden Preis aus und wollen damit, so Kulturamtsleiter Jörg Bier, "eine Marke" schaffen. 400 Euro erhält der Preisträger und im kommenden Jahr eine Ausstellung in der Galerie im Kulturzentrum Aula

Sulzbach. Die Absicht ist lauter: Der Kunstverein Sulzbach sowie VHS und Kulturamt wollen Junge Kunst fördern, loben erstmals einen jährlich zu vergebenden Preis aus und wollen damit, so Kulturamtsleiter Jörg Bier, "eine Marke" schaffen. 400 Euro erhält der Preisträger und im kommenden Jahr eine Ausstellung in der Galerie im Kulturzentrum Aula. Doch nicht alles, was gutgemeint ist, ist auch gut gemacht. Der reflexartige Bezug auf die Kunstschule liegt nahe. So stammt die Hälfte der zehn Wettbewerbsbeiträge von Studierenden und Absolventen der Hochschule der Bildenden Künste (HBK) Saar. Dazu kommen zwei Studierende der Malklasse von Peter Doig an der Düsseldorfer Kunstakademie, eine Steinbildhauerin, ein Graffitimaler aus dem Saarland sowie eine fünfköpfige Crew von Graffiti-Aktivisten, die sich mit ihrem erfrischend unverkrampften Beitrag gar nicht schlecht behauptet. Bereits andernorts Gezeigtes der HBK-Fraktion kommt hinzu. Die vom Verein getroffene Auswahl soll ein breites Spektrum junger Positionen zeigen, erklärt Vorstandsmitglied Martin Steinert. Nur ob das die Entscheidung der Jury spiegelt, bleibt fraglich. Neben der Grafikerin Susanne Schön und dem Maler und Kulturjournalisten Uwe Loebens gehört ihr der Öffentlichkeitsarbeiter der Kunsthochschule und Assistent des Rektorratskollegiums, Andreas Bayer an. Wird nun ein bei aller Korrektheit der Entscheidungsfindung ein HBK-Vertreter ausgezeichnet, bleibt ein Nachgeschmack. Wollte man ihn vorsorglich vermeiden, blieben die mit der HBK verbundenen Wettbewerber außen vor. Das wäre ungerecht. Damit blockiert der Verein mit einer ungeschickten Jurybesetzung sein neues Projekt unnötig selbst. "Wir sind lernfähig", lässt Jörg Bier darauf angesprochen wissen. Damit es beim nächsten Mal nicht nur gutgemeint, sondern auch gutgemacht ist.

Davon mal abgesehen: Die Veranstaltung selbst stieß auf großes Interesse. So war nach Angaben von Jörg Bier schon die Vernisssage mit über 300 Besuchern stark nachgefragt, und am Sonntag fanden sich zum Abschluss und zur Preisverleihung noch einmal 150 interessierte Leute in der Aula ein. Den mit 400 Euro dotierten Förderpreis durfte Bernardette Fernandes für ihre Installationen im öffentlichen Raum mit nach Hause nehmen.

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