Besuch im Saarland EU-Kommissionspräsident Juncker macht Saarland Hoffnung auf „Europäische Universität“

Saarbrücken · Der Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, hat der Universität des Saarlandes bei seinem Abstecher in die Region am Montag Hoffnungen gemacht, dass sie mit Partner-Hochschulen eine von zunächst zwölf „Europäischen Universitäten“ werden wird.

  EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hält im saarländischen Parlament eine Rede.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hält im saarländischen Parlament eine Rede.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Über diesen prestigeträchtigen Titel, der zudem mit einer Förderung von fünf Millionen Euro über drei Jahre verbunden ist, entscheidet die EU-Kommission.

„Ich weiß nicht, ob diese Kommission noch die Entscheidung treffen wird, das steht noch nicht fest“, sagte Juncker, dessen Kommission noch im Amt ist, bis nach den EU-Wahlen am 26. Mai 2019 eine neue Kommission die Arbeit übernimmt. „Falls diese Kommission die Entscheidung trifft, werden alle saarländischen Chancen maximal sein“, sagte Juncker.

Der Luxemburger sagte am Rande einer Rede, die er im saarländischen Landtag hielt, die derzeitige Kommission tue alles dafür, dass sie die Entscheidung noch treffen wird. Versprechen wollte er dies aber nicht: „Ich bin ein kleiner Heiliger in einer großen Kirche, es gibt Säulenheilige, die auch mitreden.“

Die Idee zu den „Europäischen Universitäten“ hatte im September der französische Präsident Emmanuel Macron. Die Idee dahinter ist, dass sich jeweils mehrere Hochschulen über mehrere Länder hinweg verbinden. Die Universität der Großregion hat sich gemeinsam mit zwei Partnern aus Südosteuropa und dem Baltikum beworben. Zur Universität der Großregion zählen die Universität des Saarlandes, die Université de Lorraine sowie die Universitäten in Lüttich, Luxemburg, Trier und Kaiserslautern.

Zusammen kommen sie auf mehr als 135.000 Studierende, rund 7000 Promovierende und über 10.000 Dozenten und Forscher. Beworben als „Europäische Universität“ hat sich die Universität der Großregion zusammen mit der bulgarischen Universität St Kliment Ohridski in Sofia und der litauischen Vytautas Magnus University in Kaunas, die ebenfalls in Grenzregionen liegen.

„Die Partner wollen damit neue Maßstäbe für die europäische Zusammenarbeit im Hochschulwesen und der Forschung setzen“, heißt es in einer Erklärung der Saar-Uni aus dem März. Wenn das Projekt im Sommer den Zuschlag bekomme, werde es als „Europäische Universität“ bereits im kommenden Wintersemester seine Arbeit aufnehmen.

EU-Kommissionspräsident Juncker in Saarbrücken
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Foto: BeckerBredel

Die Saar-Uni hatte die Federführung in der Antragstellung und soll das Projekt, sofern es ausgewählt wird, auch koordinieren. Nach Ansicht von Uni-Präsident Manfred Schmitt genießt der Titel „Europäische Universität“ in der Hochschulwelt „unheimlich hohes Renommee“. Allerdings ist der Wettbewerb hart.

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