Juli-Chef: Erdwärme statt Bergbau

Saarwellingen. 138 Schornsteine sind in Saarwellingen seit dem Rekord-Grubenbeben bisher sicherheitshalber abgebaut worden, berichtet Bürgermeister Michael Philippi. Nach seinem Kenntnisstand hat die Bergbau-Unternehmen RAG von den rund 5000 gemeldeten Schäden seit dem 23. Februar 2800 begutachtet, geordnet nach Gefährdungspotenzial

Saarwellingen. 138 Schornsteine sind in Saarwellingen seit dem Rekord-Grubenbeben bisher sicherheitshalber abgebaut worden, berichtet Bürgermeister Michael Philippi. Nach seinem Kenntnisstand hat die Bergbau-Unternehmen RAG von den rund 5000 gemeldeten Schäden seit dem 23. Februar 2800 begutachtet, geordnet nach Gefährdungspotenzial. Bei einer Ortsbegehung zeigte Philippi dem Bundesvorsitzenden der Jungen Liberalen (Julis), Johannes Vogel, am Donnerstag seine Gemeinde: von der Kirche, die bis vorige Woche noch abgesperrt war, bis zum Fitness-Center, dessen Mauern teilweise aus den Fugen geraten sind. "Es ist erschreckend, wie so ein Grubenbeben die Substanz berührt", kommentierte Vogel seine Eindrücke. "Wer nicht in einem Bergbaugebiet wohnt, macht sich davon keine Vorstellung.""Grenze überschritten"Der Bundeschef der FDP-Nachwuchsorganisation hält die Nutzung von Erdwärme (Geothermie) für zukunftsweisend. "Der Mensch nimmt immer wieder Einfluss auf die Natur. Auch Geothermie löst Erderschütterungen aus, aber viel geringere", räumt er ein. "Für eine komplett regenerative Energie-Erzeugung kann man den Nachteil in Kauf nehmen." Die Grubenbeben hingegen überstiegen das Maß des Erträglichen, zumal ihre Ursache in einer Energie-Gewinnung läge, "die nicht weltmarktfähig ist, keine dauerhaften Arbeitsplätze bietet und Subventionsgelder bindet, die für andere Bereiche benötigt werden". kni

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