Jugendliche verwalten sich selbst

Piesbach. Das Besondere am Piesbacher Jugendzentrum ist, dass sich Jugendliche nicht nur für die Idee stark gemacht haben. Sie haben maßgeblich an der Realisierung des Projektes mitgearbeitet und halten es weiter am Laufen."Die Idee kam eigentlich von mir", stellt Marius Mees, 18, der Saarbrücker Zeitung vor Ort dar

Piesbach. Das Besondere am Piesbacher Jugendzentrum ist, dass sich Jugendliche nicht nur für die Idee stark gemacht haben. Sie haben maßgeblich an der Realisierung des Projektes mitgearbeitet und halten es weiter am Laufen."Die Idee kam eigentlich von mir", stellt Marius Mees, 18, der Saarbrücker Zeitung vor Ort dar. Denn für junge Leute ab 14 Jahren gab es in Piesbach nur den Aufenthalt im Freien. "Wir haben uns unten an der Haltestelle getroffen. Das ging aber nicht immer leise zu, und im Winter war es kalt."

Ihm schwebte ein fester Treffpunkt vor. Für "möglichst wenig Geld und von Jugendlichen verwaltet", mit dieser Idee ging er zu seinem Vater, Ortsvorsteher Josef Mees, ob da nicht was zu machen sei. Und als auch die Unterstützung der Gemeinde klar war, ging es los.

Ab Dezember 2010 legten die jungen Leute gemeinsam mit dem Ortsvorsteher Hand an. Bis April 2012 wurden die Räume renoviert, gestaltet und ausgestattet. Privatleute hatten Möbel gespendet, "speziellere Sachen wie Toilette und Elektrik haben Fachleute gemacht", sagt Marius Mees. Das selbstverwaltete JuZ Piesbach ist zwei Mal die Woche geöffnet, mittwochs und freitags jeweils von 17 bis 21 Uhr. In dieser Zeit sind auch Vorstandsmitglieder vor Ort. Dann wird entspannt, diskutiert oder Musik gehört. Auch Billard kann gespielt werden, Getränke gibt es zu moderaten Preisen.

Die Zeit bisher sei eine Art Vorlaufphase gewesen, erklärt Marius Mees. Demnächst finde eine Mitgliederversammlung statt, dann überlege man ein Programm für die Zeit nach den Sommerferien. Auch ein Internetanschluss sei in der Überlegung. "Wir wollen das, so weit es geht, alles selbst bezahlen. Zum Beispiel mit einer Autowaschaktion." Etwa 15 Jugendliche nutzten die Räume des JuZ. "Die kommen auch aus den anderen Ortsteilen. Es sind also nicht nur Piesbacher."

Der Vorstand besteht aus sieben Personen, Marius Mees ist ihr Vorsitzender. "Mein Ziel war es, Jugendliche von der Straße zu holen und ihnen einen eigenen Platz zu geben", sagt der 18-Jährige. Noch einige Zeit werde er die Vorstandsarbeit machen, doch sinnvoll sei es, jetzt schon den Nachwuchs einzubinden. "Und es sind schon einige da, die das weitermachen wollen."

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