Jugend-Sommer in Kaltnaggisch

Herrensohr/Dudweiler. Neidlos muss man gelegentlich zur Kenntnis nehmen, dass es Menschen gibt, deren Energie und Einsatzbereitschaft kaum zu überbieten ist. Karin Hübschen aus Herrensohr ist so ein Mensch. 52 Jahre jung, Ehefrau und Mutter zweier erwachsener Kinder, parteipolitisch engagiert und berufstätig, macht sie mal wieder ein neues Fass auf

 Karin Hübschen will, gemeinsam mit anderen aktiven Menschen, jungen Leuten quasi vor der Haustür etwas bieten. Foto: Seeber

Karin Hübschen will, gemeinsam mit anderen aktiven Menschen, jungen Leuten quasi vor der Haustür etwas bieten. Foto: Seeber

Herrensohr/Dudweiler. Neidlos muss man gelegentlich zur Kenntnis nehmen, dass es Menschen gibt, deren Energie und Einsatzbereitschaft kaum zu überbieten ist. Karin Hübschen aus Herrensohr ist so ein Mensch. 52 Jahre jung, Ehefrau und Mutter zweier erwachsener Kinder, parteipolitisch engagiert und berufstätig, macht sie mal wieder ein neues Fass auf. Schon beim SZ-Ortsgespräch im November vergangenen Jahres in der TuS-Halle kündigte sie an, den jungen Leuten vor Ort etwas bieten zu wollen. Damit sie nicht abhängen, rumhängen, durchhängen, und vor lauter Langeweile dummes Zeug anstellen. Karin Hübschen plant einen Kaltnaggischer Kinder- und Jugendsommer ("KiJuSommer"). Zu einem ersten Treffen am kommenden Freitag, 19. März, um 19.30 Uhr im Haus der Arbeiterwohlfahrt (Karlstraße) lädt sie im Namen der SPD Herrensohr, sowie auch Otto Rink für die AWO Herrensohr alle interessierten Leute, denen der Nachwuchs nicht egal ist, ein.

An diesem Abend sollen spontane Ideen gesammelt werden, es wird über Ausgangssituationen gesprochen, es werden Realsisierungsmöglichkeiten geprüft und Pläne ausgetauscht. So kommt eins zum anderen bis rechtzeitig vor den Sommerferien ein gemeinsamer Flyer steht, der alle Aktionen bündelt.

Die jungen Leute aus Herrensohr und Umgebung sollen Neues kennen lernen, sich freuen auf Dinge, die sie noch nie erlebt haben. Etwa - jetzt schon mal ins Unreine gesprochen - auf einen Tanztermin, auf ein Bewerbertraining mit einer Firma, auf ein Wasser-Spritzfest oder auf eine tolle Natur-Erfahrung. Alles möglich, alles denkbar - wenn Vereine, Gruppen und Organisationen sich einbringen in diese gute Sache.

Damit, so Karin Hübschen, kann man zeigen, dass Herrensohr ein lebens- und liebenswerter Wohnort für alle ist. Wichtig ist ihr, "dass Benachteiligung, Ausgrenzung und Achtlosigkeit keine Rolle spielen dürfen in unserem Ort". Ohnehin hat sie seit jeher ein großes Herz für junge Leute. Es gab Zeiten, da brummte unter ihrer Regie die Jugendarbeit in Kaltnaggisch - mit einem Treffpunkt, der an manchen Tagen rund 60 Jugendliche ab 14 Jahren anzog. Das Ganze endete 1998 - aus mancherlei Gründen. Und nun wagt Herrensohr, das über ein gewaltiges Netzwerk mit den unterschiedlichsten Akteure verfügt, den Neuanfang.

Was die Befindlichkeit junger Leute angeht, so weiß Karin Hübschen, dass in den allermeisten von ihnen ein besonderes Talent schlummert, das es gilt hervorzurufen. Vielleicht beim Skaten, vielleicht an einer Kletterwand. Um das herauszufinden, eignen sich auch solche Sommeraktionen, wie Hübschen und ihre Mitstreiter sie planen. Es geht vor allem darum, dass die Jugend eine gewisse Bestätigung erfährt. Was mit "Leistungsschau" jedoch nichts zu tun haben soll. Es geht um Anerkennung, um das Gefühl, nach dem jeder strebt: Nicht abseits stehen, sondern in irgend einer Form dazugehören. Es geht um Wertschätzung, um Selbstwertgefühl. Darauf baut vieles auf.

Am Ende des Gesprächs mit der SZ sagt Karin Hübschen einen bemerkenswerten Satz: "Wir alle haben im Leben mal Leute getroffen, die Eindruck auf uns gemacht haben." Leute die einen prägen, die Orientierung geben und Wege aufzeigen, die gangbar sind. In Herrensohr, im gesamten Stadtbezirk Dudweiler, gibt es viele, die da als Vorbild dienen können. Im Sommer packen sie es an. "Wir alle haben im Leben mal Leute getroffen, die Eindruck auf uns gemacht haben."

Karin Hübschen

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