Jüdisches Leben spielerisch kennen gelernt

Oberthal. Ein Stück Geschichte wieder erlebbar machen, das war das Motto am Freitagmorgen in der Erweiterten Realschule in Oberthal. Das Jüdische Museum Berlin, das mit seinem Tourbus bereits seit einer Woche an Schulen im Saarland unterwegs war, machte an der ERS Halt, um den Schülern einen Einblick in das Leben jüdischer Bürger in Deutschland nach 1945 zu geben

 Die Klasse 8.2 mit Klassenlehrerin Hildegard Eulenstein auf den roten Kissen. Foto: Rebecca Birtel

Die Klasse 8.2 mit Klassenlehrerin Hildegard Eulenstein auf den roten Kissen. Foto: Rebecca Birtel

Oberthal. Ein Stück Geschichte wieder erlebbar machen, das war das Motto am Freitagmorgen in der Erweiterten Realschule in Oberthal. Das Jüdische Museum Berlin, das mit seinem Tourbus bereits seit einer Woche an Schulen im Saarland unterwegs war, machte an der ERS Halt, um den Schülern einen Einblick in das Leben jüdischer Bürger in Deutschland nach 1945 zu geben. "Gerade die Nachkriegszeit wird in Schulen oft nicht behandelt, zumindest nicht in Bezug auf die jüdische Bevölkerung. Diese Lücke wollen wir mit unserem Projekt schließen", erklärt Ulrike Granitzki, Referentin des Jüdischen Museums und auf der Tour mit dabei. Ein zweistündiger Workshop und eine Ausstellung der anderen Art brachten den Schülern der Klassenstufen acht, neun und zehn auf interessante Weise das Leben der "Nachkriegsjuden" näher. Die Ausstellung bestehend aus großen roten Sitzwürfeln, in deren Inneren Texte, Fotos und Gegenstände die Themen "Jüdischer Alltag", "Leben und Überleben", "Chancen und Diskriminierung" und "Feste Feiern" verdeutlichten, regten die Schüler zu allerlei Fragen und Kommentaren an. "Es ist gut, mal zu sehen, was damals genau passiert ist. Es ist gut erklärt, und man kann sich das alles selbst anschauen", sagt Lukas Scherer aus der Klasse 8.2 über die Ausstellung. "So ist man viel näher dabei, als wenn man es immer nur liest." In dem Workshop hörten die Jugendlichen in Gruppen über einen iPod (tragbarer Musikplayer) die Geschichte von sechs Menschen jüdischer Herkunft, die nach 1945 geboren wurden und über ihre Kindheit und Jugend als Jude berichten. Im Anschluss daran fertigten die Schüler dann Plakate über die jeweilige Person an und stellten sie ihren Mitschülern vor. Ansprechendes ProjektDie Idee, sich für dieses Projekt zu bewerben, kam von Schulleiterin Barbara Georg. "Anfang des Jahres kam vom Jüdischen Museum ein Brief, in dem das Projekt kurz beschrieben wurde und mit dem man sich anmelden konnte. Das Schreiben hat mich sehr angesprochen, also habe ich uns angemeldet", sagte Georg. Von insgesamt 18 saarländischen Schulen, die bei diesem Projekt dabei sein wollten, konnten fünf von dem Tourbus angefahren werden, eine an jedem Tag der Woche. RDie Erweiterte Realschule Oberthal war dabei die einzige Schule aus dem Kreis St. Wendel. Gerade das macht Schulleiterin Georg so stolz: "Ich finde dieses Projekt wirklich klasse und freue mich, dass gerade unsere Schule unter den fünf teilnehmenden Schulen war."

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