Jüdische Frauen sind starke Frauen

Saarbrücken. Zehn Jahre "Klezmer spezial" heißt es derzeit im Theater im Viertel (TiV). Am Samstag wünschte auch Bezirksbürgermeisterin Christa Piper der traditionsreichen Reihe in dem Zimmertheater in der Nauwieserstraße alles Gute und versprach weitere Unterstützung

Saarbrücken. Zehn Jahre "Klezmer spezial" heißt es derzeit im Theater im Viertel (TiV). Am Samstag wünschte auch Bezirksbürgermeisterin Christa Piper der traditionsreichen Reihe in dem Zimmertheater in der Nauwieserstraße alles Gute und versprach weitere Unterstützung. Anlass war die proper besuchte Premiere des Programms "Sarah, Rahel, Ruth und Esther - Lieder von jüdischen Frauen" des Duos Palavres. Das sind Ruth Boguslawski (Gesang, Perkussion) und das Nürnberger Multitalent Markus Milian Müller (Gesang, Saiteninstrumente, darunter ein besonders pikant gezupfter bundloser E-Bass), die am Gesangsmikrofon erfreulich einfühlsam und aufs Wesentliche reduziert agierten und sich abwechslungsreich die Bälle zuwarfen. Und zwar auch dann noch kurzweilig, wenn, wie bei derlei Jungfernfahrten üblich, kleinere Pannen passierten - hier vorwiegend mit den Tücken der Requisite. So baute Boguslawski etwa den Kampf mit einem widerspenstigen Notenständer charmant quasi als Runninggag in die Vorstellung ein: Not macht improvisierlustig. Das Thema "Lieder von jüdischen Frauen", so wurde deutlich, ließe sich wohl bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag fortsetzen und umfasst Inhalte aller Schattierungen: "Von Frauen, über Frauen, mit Frauen", von lustig bis traurig, mit vielen Zwischentönen. Mitten im Fokus selbstredend die Liebe, sei es nun romantisch, deftig oder mit tragischem Tenor - wenn es etwa um aus Polen nach Buenos Aires zur Prostitution gelockte Jüdinnen ging. Dennoch sollte das Fazit der betont international gehaltenenen musikalischen Reise zwischen Klezmer, Tango und englischem Popsong à la Amy Winehouse lauten: Jüdische Frauen sind starke Frauen. uhr

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