Jubel für Maas und Preis für die Wärmestube

Saarbrücken. Die Sozialdemokraten bejubelten ihn, als sei Heiko Maas bereits der neue Ministerpräsident des Saarlandes. Doch der Landesvorsitzende wollte beim Neujahrsempfang der SPD-Stadtratsfraktion am Freitagabend im Rathaus keine Wahlkampfrede halten. Einen Seitenhieb gegen die gescheiterte Jamaika-Regierung konnte er sich aber nicht verkneifen

Saarbrücken. Die Sozialdemokraten bejubelten ihn, als sei Heiko Maas bereits der neue Ministerpräsident des Saarlandes. Doch der Landesvorsitzende wollte beim Neujahrsempfang der SPD-Stadtratsfraktion am Freitagabend im Rathaus keine Wahlkampfrede halten. Einen Seitenhieb gegen die gescheiterte Jamaika-Regierung konnte er sich aber nicht verkneifen. "Wir brauchen eine Landesregierung, die keine posttraumatische Belastungsstörung hat, wenn es um die Landeshauptstadt geht." Die Stadtmitte am Fluss, die Messe und das Stadion seien wichtige Investitionen für das Land. Hier müssten Stadt und Landesregierung eng zusammenarbeiten.Darin war er sich mit SPD-Stadtratsfraktionschef Peter Bauer einig. "Das Land verliert sein Gesicht ohne eine attraktive Landeshauptstadt, ohne die saarländischen Kommunen verliert es seine Seele." Er wünschte sich, dass Stadt und Land sich Bayern als Beispiel nehmen, wo die Stadt München und die Staatsregierung bei wichtigen Projekten an einem Strang zögen. Angesichts der desolaten Finanzlage der öffentlichen Haushalte bundesweit forderte Bauer mit Hinweis auf große Privatvermögen eine Umverteilung. "Wir müssen auch über neue Einnahmen reden", meinte der Sozialdemokrat.

Zum bevorstehenden Wahlkampf sagte der Fraktionschef: "Wir wissen bereits, wie es weitergeht." Die rot-rot-grüne Koalition im Stadtrat werde halten und arbeite ruhig und sachlich.

Anschließend verlieh er das "Kommunale Bügeleisen" der Fraktion an den Initiativkreis Wärmestube, der sich seit 15 Jahren um Obdachlose kümmert und ihnen einen Ort zum Aufwärmen und Essen bietet. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz lobte das ehrenamtliche Engagement: "Sie geben den Menschen ihre Würde zurück." Der Initiativkreis habe es geschafft, dass viele Menschen und Firmen die Wärmestube unterstützten. Georg Diening, Vorstandsmitglied des Initiativkreises, stellte das Bügeleisen in direkten Zusammenhang mit der Wärmestube: "Die Obdach- und Wohnungslosen sollen nicht plattgebügelt und abgedrängt werden, sie lassen sich auch nicht plattbügeln." Vielmehr gehe es darum, für diese Menschen Wärme erlebbar zu machen. "Dieser Preis ist Mahnung und Ermunterung, dass wir dieses Feuer nicht ausgehen lassen", sagte Diening.

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