John geht für die SPD ins Rennen

Kirkel. Am 18. April wird in der Gemeinde Kirkel offiziell die Katze aus dem Sack gelassen. Denn an diesem Tag wird verkündet, wer für die SPD in den Ring steigt, um ums Bürgermeisteramt der Gemeinde Kirkel zu kämpfen

 Der Limbacher Ortsvorsteher Frank John. Foto: SZ/Wolf

Der Limbacher Ortsvorsteher Frank John. Foto: SZ/Wolf

Kirkel. Am 18. April wird in der Gemeinde Kirkel offiziell die Katze aus dem Sack gelassen. Denn an diesem Tag wird verkündet, wer für die SPD in den Ring steigt, um ums Bürgermeisteramt der Gemeinde Kirkel zu kämpfen. Zunächst hatte es noch geheißen, die Verkündung des SPD-Kandidaten erfolge Mitte März, "aber das hat sich verschoben", hatte Peter Voigt vor einigen Wochen gegenüber unserer Zeitung erklärt. Probleme, die sich aus dem Wahlgesetz ergäben, seien ausschlaggebend dafür gewesen, dass der Termin auf den 18. April verlegt wurde. Doch in einer kleinen Gemeinde wie Kirkel bleibt nichts lange verborgen. Man trifft sich, spricht miteinander, trinkt mal ein Bier, und schon wird von dem einen oder anderen Anwesenden aufgeschnappt, was Sache ist. Kurzum, die Hinweise verdichten sich, dass Frank John, Ortsvorsteher von Limbach, aller Voraussicht nach der SPD-Bürgermeisterkandidat werden wird. Er selbst wollte sich nicht näher dazu äußern und bat um Verständnis, denn er stecke gerade mitten in einer beruflichen Weiterbildungsmaßnahme, die mehrere Prüfungen und eine Menge Arbeit von ihm abverlange. "Erst, wenn ich mit den Prüfungen durch bin, kann ich mich wieder mit Politik beschäftigen", betonte John. Allerdings dementierte er seine Kandidatur nicht. Er könne nur noch einmal wiederholen, dass es wichtig sei, "dass alle Ortsvereine hinter dem Kandidaten stehen." Kein Wunder, zumal vielen SPD-Mitgliedern noch das Debakel von 1999 in den Knochen steckt, als der Kirkeler Kandidat Helmut Kemmer von den Limbacher SPD-Mitgliedern nicht unterstützt wurde, was letztlich zum Machtverlust der SPD und zum CDU-Wahlsieg von Armin Hochlenert führte. Nun fürchten führende SPD-Mitglieder in Kirkel im Vorfeld der derzeitigen Kandidatenkür prompt die Retourkutsche: Dass nämlich der Limbacher Ortsvorsteher Frank John in Kirkel womöglich keine Mehrheit fände. Diese Blöße will man sich innerhalb der SPD verständlicherweise nicht noch einmal geben. Allerdings hat die Suche nach einem gemeinsamen Kandidaten reichlich lange gedauert, denn wenn Frank John am 18. April als Spitzenkandidat gekürt wird, hat er bis zur Wahl am 9. November gerade noch sechs Monate Zeit, um sich als Kandidat fürs Bürgermeisteramt zu profilieren. Und dazwischen liegen die Sommerferien, in denen Politik nicht gerade das beherrschende Thema ist. Zu spät sei der 18. April nicht, fand der Kirkeler Ortsvorsteher Hans-Peter Schmitt (SPD) kürzlich. "In anderen saarländischen Gemeinden haben Kandidaten nach nur sechs Wochen Wahlkampf das Ruder herumgerissen." Die Kandidatenkür findet um 19 Uhr im Sportheim Limbach statt. Spätestens dann wissen die Kirkeler offiziell, ob Frank John um den Einzug ins Rathaus kämpft oder nicht. Meinung

Und John wird doch Kandidat

Von SZ-RedakteurinChristine Maack Nun wird aller Voraussicht nach Frank John als SPD-Kandidat fürs Bürgermeisteramt in Kirkel aufgestellt. Das ist keine wirkliche Überraschung, denn eigentlich hatte man schon vor Monaten mit Frank John gerechnet. Überraschend ist lediglich, dass die SPD so lange gebraucht hat, um sich auf ihn zu einigen. Hätte man sich früher zu ihm bekannt, hätte er den Wahlkampf schon publikumswirksam um die Weihnachts- und Fastnachtszeit führen können. Gelegenheiten, die sich kein Lokalpolitiker freiwillig entgehen lässt. Warum hat die SPD wertvolle Zeit verstreichen lassen, wenn der Kandidat doch schon längst bereit stand? Tatsache ist, dass man sich innerhalb der SPD wohl doch nicht problemlos auf ihn hatte einigen können. Gerüchteweise waren ein auswärtiger Kandidat, verdiente SPD-Mitglieder aus Kirkel, schließlich auch Peter Voigt aus Altstadt im Gespräch. Kurzum, man tat vieles, um den naheliegenden Kandidaten Frank John vorübergehend kaltzustellen. Und nun wirkt er am Ende unverdienterweise wie eine Notlösung. Diesen Eindruck hätte man sich sparen können, wenn man ihn gleich aufgestellt hätte.

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