Johannes-Schüler backen für einen sozialen Zweck

Bildstock. In der Johannes-Schule in Bildstock durften dieser Tage die Stifte in den Mäppchen bleiben, denn fleißige Kinderhände hatten anderes zu tun: Schülerinnen und Schüler aus sechs unteren Klassen kneteten in Schüsseln und Eimern Hefe- und Sauerteig. Die Großen halfen den ganz Kleinen, und die Öfen in der Schulküche und der Ganztagsschule wurden an diesem Vormittag nicht kalt

Bildstock. In der Johannes-Schule in Bildstock durften dieser Tage die Stifte in den Mäppchen bleiben, denn fleißige Kinderhände hatten anderes zu tun: Schülerinnen und Schüler aus sechs unteren Klassen kneteten in Schüsseln und Eimern Hefe- und Sauerteig. Die Großen halfen den ganz Kleinen, und die Öfen in der Schulküche und der Ganztagsschule wurden an diesem Vormittag nicht kalt. Herausgeholt wurden mehrere Dutzend leckerer Brote, die bei den Eltern reißenden Absatz fanden. Während die Brote bräunten und verkauft wurden, liefen in einem anderen Raum die Waffeleisen heiß. Der Waffelduft mischte sich mit dem des frischen Brotes und dem von Moos und Schafwolle, denn die sechste Klasse hatte in ihrem abgedunkelten Klassenzimmer ein geradezu unheimliches Nachtwäldchen entstehen lassen, durch welches die anderen Schüler gegen ein kleines Entgelt tastend und spürend hindurchgeleitet wurden. Dabei mussten manche ihren ganzen Mut zusammennehmen. In der achten Klasse fand ein Flohmarkt statt, auf welchem sogar ein Fahrrad ersteigert werden konnte. Die Oberstufenschüler hatten ihren Aktionstag ein paar Wochen zuvor. Die 12. Klasse ging dabei zum Beispiel gegen Spenden einen Vormittag lang in private Gemüsegärten, um diese umzugraben und so für den Winter vorzubereiten. Eingebettet sind diese Aktivitäten in einen weltweiten Aktionstag: "WOW" - Waldorf one world" lautet das Motto. Im vorigen Jahr sammelten allein Schüler aus 150 Waldorfschulen in 15 Ländern Europas mit verschiedensten phantasievollen Aktionen 320 000 Euro vorwiegend für Schulinitiativen in bedürftigen Ländern. Die Einnahmen der Johannes-Schüler - rund 1200 Euro - gehen in diesem Jahr an eine Schule für Straßenkinder in Nairobi, denen es am Allernotwendigsten fehlt. Tafeln, Stifte, Matratzen, sogar Papier - für alles ist man dankbar. Und sogar eine Trinkwasserleitung kann dort nun von den Spenden gelegt werden. Dank eines persönlichen Ansprechpartner vor Ort, der die Spenden direkt an die Betroffenen weiterleitet, können die Schüler der Bildstocker Schule verfolgen, was für die Straßenkinder getan wird.Sie sind stolz darauf, durch den "WOW-day" ihren Teil für ein wenig mehr Mitmenschlichkeit auf der Welt beitragen zu können, schriebt die Schule. red

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