Jetzt zählt nur noch der Aufstiegskampf

Köllerbach · Der Fußball-Saarlandligist Sportfreunde Köllerbach hat in der Defensive lange gut gestanden. Doch am Ende fehlten im Saarlandpokal-Viertelfinale Kraft und Konzentration. Der Regionalligist SV Elversberg setzte sich schließlich mit 6:0 durch.

 Köllerbachs Tobias Karrenbauer (Mitte) riskiert im Zweikampf mit Elversbergs Doppeltorschütze Moritz Göttel (links) Kopf und Kragen. Der Torwart kann die Situation klären, während Hussein Ali zuschaut. Der Verteidiger leitete die Niederlage mit einem Querpass ein, den Göttel erlief und zum 1:0 nutzte. Foto: Schlichter

Köllerbachs Tobias Karrenbauer (Mitte) riskiert im Zweikampf mit Elversbergs Doppeltorschütze Moritz Göttel (links) Kopf und Kragen. Der Torwart kann die Situation klären, während Hussein Ali zuschaut. Der Verteidiger leitete die Niederlage mit einem Querpass ein, den Göttel erlief und zum 1:0 nutzte. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Die Anhänger des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg feierten Moritz Göttel - die Akteure des Saarlandligisten Sportfreunde Köllerbach schlichen mit hängenden Köpfen vom Kunstrasen. Göttel hatte entscheidenden Anteil am 6:0 (1:0)-Erfolg der Gäste aus Elversberg im Viertelfinale des Saarlandpokals.

"Job erledigt. Wir sind die Partie angegangen wie ein Liga-Spiel, haben den Gegner nicht unterschätzt. Wir wollen über den Saarlandpokal in den DFB-Pokal - und dafür geben wir alles", sagte Göttel. "70 Minuten haben wir gut dagegen gehalten. Dass das Ergebnis so hoch ausfällt, ärgert uns", erklärte Köllerbachs Trainer Daniel Magno. In der Tat hatte es am Dienstagabend in der Partie vor 620 Zuschauern nicht nach einer deutlichen Niederlage ausgesehen. Der Tabellenzweite der Regionalliga dominierte das Spiel, hatte mehr Ballbesitz - aber kaum klare Chancen. Erst in der 33. Minute gab Merveille Biankadi den ersten gefährlichen Schuss auf das Köllerbacher Tor ab.

Die Sportfreunde hatten nach 30 Sekunden eine große Gelegenheit. Nach einem Pass von Außenverteidiger Robin Vogtland hatte Offensivspieler Jan Issa freie Bahn. Er schoss aus zwölf Metern Richtung rechte untere Ecke des Tors. SVE-Schlussmann Konstantin Fuhry lenkte den Schuss gerade noch um den Pfosten. "Ich habe den Ball perfekt getroffen, wollte ihn genau dorthin haben. Den hat er überragend gehalten", lobte Issa. Seine Mannschaft hatte in der Defensive fortan Schwerstarbeit zu verrichten, stand aber gut. Bis zur 38. Minute. Verteidiger Hussein Ali spielte einen katastrophalen Querpass. Göttel sagte Danke - und traf aus 14 Metern zum 1:0. "Köllerbach hat in der ersten Halbzeit mit Härte und Leidenschaft verteidigt. Das war unsere schwerste Aufgabe im Saarlandpokal. Aber wir wussten, wenn wir ein Tor erzielen, kommen wir ins Rollen", erklärte der Torschütze.

In der zweiten Halbzeit waren zwei Minuten gespielt, als Elversberg auf 2:0 erhöhte. Niko Dobros narrte zwei Verteidiger und traf flach ins Tor (48. Minute). Köllerbach hatte kaum Chancen. Ausnahme: Nach Flanke von Vogtland grätschte Davit Bakhtadze am zweiten Pfosten knapp am Ball vorbei (64.). In der 78. Minute entschied Elversberg die Partie. Nach einem Freistoß von der rechten Seite stand Markus Obernosterer acht Meter vor dem Tor frei und traf zum 3:0. "Egal, ob der Gegner Regional- oder Kreisliga spielt - so frei darf der Spieler nicht stehen", haderte Magno. Er musste mit ansehen, wie bei bei seiner Elf Kräfte und Konzentration schwanden. Obernosterer (82.), Göttel (84.) und Florian Bichler (86.) schraubten mit ihren Toren das Ergebnis in den Schlussminuten auf 6:0.

"Wir haben hinten so lange stabil gestanden. Da sind vier Tore in den letzten 15 Minuten richtig bitter. Aber das passiert in so einem Spiel. Das sind Profis. Die waren am Ende dynamischer und spritziger", sagte Issa. "Im Endeffekt haben wir das souverän gelöst", meinte Göttel, der mit Blick auf den Saisonendspurt sagte: "Wir wollen aufsteigen. Noch acht Spiele in der Liga, vielleicht noch zwei im Pokal. In den nächsten Wochen geht es bei uns ab." Der Tabellenzweite Köllerbach spielt am Sonntag, 15 Uhr, in der Liga beim Viertletzten DJK Bildstock. "Bis dahin haben wir die Niederlage verdaut. Jetzt zählt für uns nur noch der Kampf um den Aufstieg in die Oberliga", sagte Issa.

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