Jetzt wird's langsam gefährlich

Sulzbach. Es war just wenige Minuten vor dem Treffen mit Katrin Heinig am Mittwochnachmittag, als im Radio ein Moderator des Saarländischen Rundfunks zum fröhlichen "Schlagloch-Minigolf" aufrief. Soweit ist es schon, dass die tiefen Löcher und breiten Risse zum Scherzen taugen. Katrin Heinig - und wohl auch andere Autofahrer - plagt aber ein ganz spezielles Problem

 Katrin Heinig traut ihren Augen nicht. Gerade hat sie ein tiefes Schlagloch durchfahren und das in ihrem Flitzer deutlich gespürt. Foto: Thomas Seeber

Katrin Heinig traut ihren Augen nicht. Gerade hat sie ein tiefes Schlagloch durchfahren und das in ihrem Flitzer deutlich gespürt. Foto: Thomas Seeber

Sulzbach. Es war just wenige Minuten vor dem Treffen mit Katrin Heinig am Mittwochnachmittag, als im Radio ein Moderator des Saarländischen Rundfunks zum fröhlichen "Schlagloch-Minigolf" aufrief. Soweit ist es schon, dass die tiefen Löcher und breiten Risse zum Scherzen taugen. Katrin Heinig - und wohl auch andere Autofahrer - plagt aber ein ganz spezielles Problem.

Die 42-Jährige befährt mit ihrem knallroten Smart Roadster täglich die Sulzbacher Ostschachtstraße, um von und nach Friedrichsthal zu gelangen. Und fühlt sich quasi wie beim Bullriding - eine Rodeo-Disziplin, für die man hier kein Rindvieh braucht. Die Straße könnte ganz oben auf einer Totalkaputt-Hitliste stehen. Sie ist wahrlich übersät von Schlaglöchern, die das Fahren zur Qual machen. Und das nicht erst seit dem frostigen Winter, stellt Heinig fest.

Anruf beim Sulzbacher Tiefbauamt. Dort erklärt Diplom-Ingenieur Karsten Baus, dass ein Trupp vom Bauhof dabei sei, die Schäden vorerst mal provisorisch zu beheben. Gerade hat Baus die Beschlussvorlage für den Bauausschuss des Stadtrates vorbereitet. Der Ausschuss tagt am 11. März. In der Vorlage sind nach Auskunft des Tiefbauamtes die Straßen aufgeführt, die einer gründlichen Reparatur bedürfen. Und das eben nicht mit dem Kaltasphalt-Provisorium, sondern mit dem heißen Material, das dauerhaftes Halten garantiert.

Den Zustand der Ostschachtstraße selbst wollte Karsten Baus nach dem Tipp von Katrin Heinig gestern selbst mal genauer in Augenschein nehmen, um sie gegebenenfalls mit aufzunehmen in die Liste der reparaturbedürftigen Pisten. Überdies erklärte er, dass rund 140 000 Euro benötigt werden, um innerörtliche Straßen sowie auch Teilstücke von Landstraßen im Zuständigkeitsbereich der Stadt Sulzbach wieder auf Vordermann zu bringen.

Die Mittel der Kommune, so Baus, seien leider begrenzt, man hoffe aber auf eine Finanzspritze vom Land, um alles zur Zufriedenheit der motorisierten Verkehrsteilnehmer wieder in Ordnung zu bringen. Die Ausschreibung für die Vergabe der Tiefbauarbeiten soll in wenigen Tagen erfolgen.

Letzte Frage an den Fachmann: Warum muss eigentlich, wenn die Zeit wirklich drängt, auch noch der Bauausschuss ein Wörtchen mitreden? Geht es nicht auch ohne zeitraubende Umwege? Nein, sagt Karsten Baus, bei allen Ausgaben der Verwaltung über 12 500 Euro müssten die Stadtratsfraktionen ihren Segen geben. Das sei auch im vorliegenden Fall nicht anders zu machen.

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