Jetzt kommt noch 'ne Tonne

Saarbrücken. Nutzt es der Stadt, wenn die Bürger speziell für sogenannte Wertstoffe eine extra Mülltonne bekommen? Um das herauszufinden, beginnt der Zentrale Kommunale Entsorgungsbetrieb (ZKE) am Samstag, 12. Februar, laut Mitteilung der Stadt-Pressestelle einen "Pilotversuch" mit "Orange-Wertstofftonnen" - also Tonnen, deren Deckel orange sind

Saarbrücken. Nutzt es der Stadt, wenn die Bürger speziell für sogenannte Wertstoffe eine extra Mülltonne bekommen? Um das herauszufinden, beginnt der Zentrale Kommunale Entsorgungsbetrieb (ZKE) am Samstag, 12. Februar, laut Mitteilung der Stadt-Pressestelle einen "Pilotversuch" mit "Orange-Wertstofftonnen" - also Tonnen, deren Deckel orange sind. In diese Tonnen sollen aber keine Abfälle im eigentlichen Sinne - sondern Wertstoffe. Als Beispiele nennt die Stadt-Pressestelle: "Gegenstände aus Kunststoff, Kinderspielzeug und Plastikschüsseln, Metallschrott, Töpfe, kleinere Holzteile und kleine Elektrogeräte, Datenträger wie CDs und DVDs." Die Pressestelle gibt auch Beispiele für Dinge, die nicht in die orangenen Tonnen gehören: "Batterien, Energiesparlampen, Altkleider, Verpackungen, Sperrmüll, Bau- oder Möbelholz, organische Abfälle". Am Samstag wird der ZKE von 7 bis 16 Uhr die ersten orangenen Tonnen auf den Eschberg liefern - aber nur an Bürger, "die sie zuvor beim ZKE bestellt hatten", versichert die Stadt-Pressestelle. Die Tonnen gibt's mit 240 oder 1100 Litern Fassungsvermögen. Am Freitag, 15. April, sollen die Müllmänner sie erstmals leeren und dann immer alle acht Wochen.

ZKE-Chef Bernd Selzner hofft, " dass die Orange-Wertstofftonne ebenso gut angenommen wird wie die blaue Tonne für Altpapier" und bietet an: "Die gemeinsame Nutzung einer Wertstofftonne durch mehrere Nachbarn oder Mietparteien ist möglich." Laut Stadt-Pressestelle können sich Bürger auch jetzt noch an dem "Pilotversuch" beteiligen und sich "die neue Tonne schriftlich bestellen". red/fitz

Infos am Servicetelefon unter 0 80 07 08 03 30, montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr.

glosse

Wohin mit dem Sprach-Müll?

Von SZ-Redakteur

Jörg Laskowski

Erstaunlicher als die Tonnen-Schwemme in Saarbrückens Vorgärten ist nur noch die Sprachgewalt unserer Müll-Oberen. Erst brachten sie uns die "Müllverwiegung" - und machten uns damit Angst und Bange, denn jeder dachte bei der Silbe "ver" unwillkürlich ans Verheben, Verrechnen, Verderben. Jetzt folgt ein "Pilotversuch" - allerdings ohne Flugzeuge, stattdessen mit "Orange-Tonnen". Also ausdrücklich nicht mit orangenen Tonnen analog zu grauen, blauen und grünen Tonnen. Nein, mit "Orange-Tonnen". Obwohl Orangen ja auch weiterhin in die Bio-Tonne sollen, also in die grüne. Und wieder tauchen Fragen auf: In welche Tonnen stopfen wir später eigentlich diesen ganzen Sprachmüll? Wird der womöglich auch getrennt - nach Vokalen und Konsonanten - und dann verteilt auf Stammel- und Brabbel-Tonnen? Gibt es eigentlich einen Zusammenhang zwischen Sprachmüll und miesen Ergebnissen bei Pisa-Studien?

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