Theley. Mittwochmorgen, acht Uhr, offizielle Eröffnung der Messe für Berufsanfänger Top-Job 2009, in der Erweiterten Realschule in Theley. Sehr früh, und das aus gutem Grund. Denn der Vormittag will gut genutzt sein. Mit Bussen kommen Jugendliche aus Schulen der Region an, um sich hier über verschiedene Ausbildungsberufe und Weiterbildungsmöglichkeiten zu informieren. 38 Aussteller haben ihre Stände aufgebaut und stellen 50 Berufe vor. Die Firmen bieten insgesamt 500 Ausbildungsstellen an. Dazu gibt es ein Bewerbertraining der Krankenkasse AOK und eine Stellenbörse der Industrie- und Handelskammer. Bis Freitag haben sich 2200 Schüler aus 23 Schulen für die dreitägige Ausbildungsmesse angemeldet.Und der Besuch lohnt. An den Ständen liegen Info-Materialien aus. Mitarbeiter von Firmen, Berufsbildungszentren und Institutionen stehen für persönliche Gespräche bereit. Auch Auszubildende erzählen gerne aus ihrem Beruf. Die Ausbildungsberufe reichen von Altenpfleger über Bauzeichner und Kommissaranwärter bis Werkzeugmechaniker.Die Aussteller geben auch einen Einblick in den Berufsalltag. So fertigen Fliesenleger ein Mosaik aus kleinen farbigen Steinchen, während nebenan Stuckateure Gips formen, Zimmerer Holz bearbeiten. Am Stand der Firma Eberspächer zieht eine Windmühle aus Metall die Blicke auf sich. Ein Roboter spielt unermüdlich Mühle mit sich selbst. Einige Meter weiter knattert ein Automotor des Berufsbildungszentrums St. Wendel. Direkt daneben üben junge Damen an künstlichen Fingern das Verzieren von Fingernägeln. Und, und, und.Die Aktivitäten ziehen die jungen Besucher an, erleichtern den Einstieg in ein Gespräch. Damit sich die Schüler zurechtfinden, werden sie schon beim Eintreffen an der Schule von Lotsen abgeholt. Die Klasse macht dann gemeinsam einen ersten Rundgang. Anschließend können sich die Jugendlichen an den Ständen über die von ihnen favorisierten Berufe informieren. Zum Beispiel darüber, welche Voraussetzungen eine Pflegekraft mitbringen sollte oder ein Schreiner, ein Kaufmann, um nur einige Beispiele zu nennen.Die Zielsetzung von Top-Job 2009 formulierte der Tholeyer Bürgermeister Hermann Josef Schmidt bei der offiziellen Eröffnung gestern Morgen so: "Es geht darum, die Zukunft zu gestalten." Die Messe sei "ein Marktplatz der Angebote und der Nachfrage". Die Jugendlichen könnten sich hier über Ausbildungsberufe informieren, Kontakte zu Firmen herstellen. Die Unternehmen könnten ihr Leistungsvermögen zeigen. Der Bürgermeister dankte insbesondere der AOK als Ideengeberin der Messe für die gute Zusammenarbeit.Der Saar-Wirtschaftsminister Joachim Rippel sagte, diese Messe sei die größte ihrer Art im Saarland. Sie liefere Antworten auf die Fragen: Wie geht es weiter? Was mache ich aus meinen Talenten? Orientierung sei deshalb von besonderer Bedeutung.Der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald betonte: "Eine gute Ausbildung ist die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit." Er kündigte an, der Landkreis wolle wieder eine eigene Lehrwerkstatt aufbauen.Bruno Krüger, Vorstand der AOK im Saarland, unterstrich, dass das Ringen um die Besten im Lande mit Blick auf die demographische Entwicklung stärker werde. Der Leiter der Erweiterten Realschule in Theley, Friedbert Becker, erwähnte einen weiteren Aspekt. Der Schule gehe es nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch darum, aus den Schülern anständige und gute Menschen zu machen. Werner Zimmer, Pate von Top-Job 2009, sagte, die Null-Bock-Mentalität bei der Jugend sei weg. Die Jugendlichen hätten den Mut zu sagen: Ich will etwas werden. Die Eröffnungsfeier umrahmte musikalisch der Schüler Michael Backes am Klavier.

Auf einen BlickDie Ausbildungsmesse Top-Job 2009 in der Erweiterten Realschule in Theley ist am heutigen Donnerstag, 6. November, von acht bis 18 Uhr geöffnet, am Freitag, 7. November, von acht bis 13.30 Uhr. Zudem informieren am heutigen Donnerstag ab 13 Uhr die Universität des Saarlandes, die Hochschule für Technik und Wirtschaft und die Berufsakademie Saarland Abiturienten über Studienmöglichkeiten. Die Messe ist über die angemeldeten Schulen hinaus für alle Interessierten offen. vf