"Jeder Mensch eine Bereicherung der Gemeinschaft"

St. Wendel. Während seiner St. Wendeler Neujahrspredigt transportierte der saarländische Sozialminister Andreas Storm (CDU) theologische Gedanken und politische Aussagen gleichfalls. Wir alle seien " immer wieder aufs Neue gefordert, unsere Stadt, oder besser, unser schönes, kleines Land zu einem Land für alle zu machen", betonte der 48-Jährige

 Saarlands Sozialminister Andreas Storm predigt bei der politischen Neujahrsandacht in der St. Wendeler Stadtkirche. Foto: Faber

Saarlands Sozialminister Andreas Storm predigt bei der politischen Neujahrsandacht in der St. Wendeler Stadtkirche. Foto: Faber

St. Wendel. Während seiner St. Wendeler Neujahrspredigt transportierte der saarländische Sozialminister Andreas Storm (CDU) theologische Gedanken und politische Aussagen gleichfalls. Wir alle seien " immer wieder aufs Neue gefordert, unsere Stadt, oder besser, unser schönes, kleines Land zu einem Land für alle zu machen", betonte der 48-Jährige. Egal, ob die Menschen hier geboren oder zugewandert seien, ob sie eine Krankheit oder eine Behinderung hätten. "Jeder Mensch stellt eine Bereicherung der Gemeinschaft dar und hat unsere Achtung und Wertschätzung verdient", appellierte Storm. "Gemeinsam wollen wir die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung umsetzen." Dabei gehe vor allem um den Abbau von Barrieren. "Die größten Barrieren sind die Barrieren in unseren Köpfen, die müssen wir einreißen, wenn wir wirklich eine Stadt oder ein Land der Wertschätzung werden wollen", forderte er.Ein Jahreswechsel bringe zudem allen Ortes auch Abschiede und Neubeginne mit sich. Menschen seien als Reisende und Fremde unterwegs. "Heimat, vielleicht gibt es keine tiefere Sehnsucht, als diese", stellte Storm in den Raum. Für die Belange von Menschen mit Migrationshintergrund sei es nicht nur aus ökonomischen Gründen ein Gebot der Klugheit, auch eine menschliche Notwendigkeit. "Deshalb war es ein ganz wichtiges Signal, dass der saarländische Landtag in vergangenen Oktober als einer der ersten Landesparlamente das Anerkennungsgesetz für die landesrechtlich geregelten Berufe beschlossen hat", hob der Minister hervor. Dies sei eine angemessene Form der Wertschätzung der Qualifikationen der Migranten.

Und überhaupt sei das Saarland das europäischte aller Bundesländer. Doch nicht nur Migranten, auch einheimische Menschen machten die Erfahrung tiefer Heimatlosigkeit. "Etwa wenn jemand stirbt, der einem Heimat und Sicherheit gab", meinte Strom. Gerade dann gelte es, sich immer ins Bewusstsein zu rufen, die Würde des Menschen gelte es zu wahren auch und gerade in der letzten Lebensphase.

"Die Neujahrspredigt zu halten war für mich eine besondere Ehre und Herausforderung zugleich", gestand der Minister. Superintendent Gerhard Koepke erklärte warum: "Die Politiker tun dabei das, was ihnen sonst fremd ist, zu predigen."

Auf einen Blick

Die Abendandacht in der evangelischen Stadtkirche. Liturgen: Pfarrer Gerhard Koepke und Pfarrer Markus Karsch. Die Kantorei Obere Nahe sang unter der Leitung von Kreiskantor Roland Lißmann. Begleitet wurde der Chor von Thomas Layes an der Orgel. frf

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