Frauenberg. Jeder Kilometer des 12,5 Kilometer langen Gräfin-Loretta-Pfads wurde nach 36 Kriterien analysiert und bewertet. Die Traumschleife rund um die Frauenburg bekam vom Deutschen Wanderinstitut 66 Punkte und rangiert damit im oberen Drittel der bisher zertifizierten Premiumwege in Deutschland, erklärte Achim Laub vom Wanderzentrum Losheim bei der Übergabe der Zertifizierungsurkunde auf der Frauenburg, wo die Gäste "standesgemäß" von Gräfin Loretta, alias Simone Willrich, begrüßt und von Frauen der Trachtengruppe Kronweiler bewirtet wurden. Zur Eröffnung der nach dem Herrsteiner Mittelalterpfad zweiten Traumschleife im Kreis Birkenfeld, dem Gräfin-Loretta-Pfad, durchschnitten der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Baumholder, Peter Lang, und der Frauenberger Ortsbürgermeister Helmut Herrmann das Band am Einstieg in den Rundwanderweg unterhalb der Frauenburg. Bei der "Jungfernwanderung" wurden sie begleitet von zahlreichen Sponsoren, Vertretern aus der Politik, dem Touristik-Bereich und der angrenzenden Kommunen. 50 Punkte hatte sich die Arbeitsgemeinschaft Saar-Hunsrück-Steig als Minimum für ihre Traumschleifen gesetzt, mit den 66 Punkten werde die Konzeption der Macher belohnt, erläuterte Wanderexperte Achim Laub. "Sie haben aus der Landschaft alles rausgeholt, was rauszuholen war." Dort, wo Wege langweilig waren, wurden neue Pfade angelegt, Aussichten wurden freigeschnitten, Bänke an den richtigen Stellen postiert, die Beschilderung übersichtlich angebracht. Lob zollte Laub auch der Möblierung, der Einrichtung von Bänken und Tischen, die mit Ein-Euro-Kräften von der Intec-Dienstleistungs-GmbH, einem Beschäftigungsförderungsprojekt des DRK-Landesverbandes, gezimmert wurden. Der Weg sei sehr reizvoll und sportlich anspruchsvoll. "Durch kreative Wegführung wurden die Schwächen ausgeklammert", sagte Laub. Die Gäste im Innenhof der Frauenburg konnten ein Manko direkt ausmachen: die Verkehrsgeräusche von der L 176. Lang nannte weitere, die Hochspannungsleitung und die Eisenbahn. Trotz dieser Einschränkungen, die geschickt umgangen werden, sei der Weg "ein Juwel, das wir vermarkten müssen". Die zertifizierte Traumschleife wird ab nächster Woche auch im Internet zu finden sein, ab Freitag werden die Kataloge mit den bis Ende September 44 Traumschleifen im Saarland und in Rheinland-Pfalz herausgegeben. Helmut Herrmann erinnerte daran, dass man bei der Wegführung auf schon bestehenden Wanderwegen aufbauen konnte, die vom Verschönerungsverein Frauenberg angelegt und gepflegt werden. Durch den Weg werde der Faktor Tourismus in der Region gestärkt, betonte der Birkenfelder Landrat Axel Redmer. Sowohl beim Wandern als auch beim Radwandern - den beiden Säulen des Tourismus im Kreis - seien noch nicht alle Potenziale hinreichend ausgeschöpft. Mit Programm und Publikum eröffnet wird die Gräfin-Loretta-Traumschleife am Samstag, 3. Oktober. gav