Jeder kann das Risiko vermindern

Herr Baltes, wie stark ist in den vergangenen Jahren denn die Zahl der Einbrüche im Herbst und Winter im Vergleich zum Sommer gestiegen?Baltes: Die Erfahrungen haben gezeigt, dass die so genannte dunkle Jahreszeit die aktivste Zeit der Einbrecher ist

 Die dunkle Jahreszeit ist die Hochsaison der Einbrecher. Die Polizei gibt den Bürgern gerne Tipps, wie sie sich vor unliebsamen Überraschungen schützen können. Foto: dpa

Die dunkle Jahreszeit ist die Hochsaison der Einbrecher. Die Polizei gibt den Bürgern gerne Tipps, wie sie sich vor unliebsamen Überraschungen schützen können. Foto: dpa

Herr Baltes, wie stark ist in den vergangenen Jahren denn die Zahl der Einbrüche im Herbst und Winter im Vergleich zum Sommer gestiegen?

Baltes: Die Erfahrungen haben gezeigt, dass die so genannte dunkle Jahreszeit die aktivste Zeit der Einbrecher ist. Es wird schon früh dunkel, viele Familien sind noch außer Haus und die Wohnungen sind unbeleuchtet, was den Tätern dabei hilft, ihre Auswahl zu treffen. So wurden im Bereich der Polizeibezirksinspektion Homburg im vierten Quartal 2009 21 Tageswohnungseinbrüche verübt. Im vierten Quartal 2010 sind es bis jetzt schon neun. Im zweiten Quartal 2009 waren es dagegen nur acht ebenso wie im zweiten Quartal dieses Jahres.

Wie können sich Mieter und Hauseigentümer gegen Einbrecher schützen, wie einem Einbruch vorbeugen?

Baltes: Es ist wichtig, dass jeder Einzelne für sich selbst das Risiko minimiert und daran denkt, beim Verlassen der Wohnung oder des Hauses die Fenster vollständig zu schließen, Türen nicht nur zuzuziehen, sondern auch abzuschließen. In der Wohnung kann man vielleicht auch ein Licht brennen lassen oder Zeitschaltuhren, die zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Lichter aufleuchten lassen, installieren. Das gilt auch für kurze Abwesenheiten. Auch sollten keinen Notfallschlüssel unter Fußmatten oder in Blumenkästen deponiert werden. Einbrecher kennen solche Verstecke.

Da ist sicher auch wieder Nachbarschaftshilfe gefragt.

Baltes: Durchaus. Es ist beruhigend, wenn man sich auf den Nachbarn verlassen kann. Nachbarn sollten über Abwesenheitszeiten wie Urlaub, Wochenendreisen oder auch den Tagesablauf informiert sein. Gut ist es auch, wenn man jemanden hat, der den Briefkasten leert, die Zeitung entsorgt und täglich Haus oder Wohnung kontrolliert. Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass verdächtige Wahrnehmungen zu jeder Zeit der Polizei mitgeteilt werden können, auch wenn man glaubt, die Feststellungen seien nicht wichtig genug. Notieren Sie sich Kennzeichen verdächtiger Fahrzeuge, merken Sie sich Äußerlichkeiten verdächtiger Personen und informieren Sie umgehend die Polizei.

Die Polizei in Homburg ist unter Tel. (0 68 41) 10 60 zu erreichen. Sie bietet Einbruchsschutzberatungen durch die Kommissare Thomas Clemenz und Martin Hartmann an.

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