Jede Tasche ein Unikat: Gehäkeltes aus Müll- und Plastiktüten

Heidstock. Wussten Sie schon, was man aus bunten Plastiktüten oder einfarbigen Mülltüten alles machen kann? Nicht? Dann sind Sie nicht der Einzige. Darin Sachen zu transportieren oder den Müll rauszubringen, das war gestern. Heute, im Zeitalter des umweltbewussten Umgangs mit der Natur, geht Recycling so: aus Plastik- und Mülltüten entstehen gehäkelte Taschen

 Die Heidstockerin Hildegard Wilhelm hat seit einiger Zeit ein ungewöhnliches Hobby für sich entdeckt: Sie häkelt aus Plastiktüten bunte Taschen. Foto: Becker & Bredel

Die Heidstockerin Hildegard Wilhelm hat seit einiger Zeit ein ungewöhnliches Hobby für sich entdeckt: Sie häkelt aus Plastiktüten bunte Taschen. Foto: Becker & Bredel

Heidstock. Wussten Sie schon, was man aus bunten Plastiktüten oder einfarbigen Mülltüten alles machen kann? Nicht? Dann sind Sie nicht der Einzige. Darin Sachen zu transportieren oder den Müll rauszubringen, das war gestern. Heute, im Zeitalter des umweltbewussten Umgangs mit der Natur, geht Recycling so: aus Plastik- und Mülltüten entstehen gehäkelte Taschen. Die 64-jährige Völklingerin Hildegard Wilhelm hat dieses Hobby für sich entdeckt.

Normalerweise wirft man gewöhnliche Plastiktüten von großen Discountern im wahrsten Sinne des Wortes in den Müll. Oder man recycelt sie in irgendeiner Form. Die frühere Bankkauffrau, die auf dem Heidstock zu Hause ist, hatte eine bessere Idee: Sie bastelt aus Tüten farbenfrohe Taschen aus Plastik. Wie das genau funktioniert, beschreibt sie so: "Normale Plastiktüten mit Werbeaufdrucken faltet man zusammen und schneidet sie in ein bis zwei Zentimeter breite Streifen. So entsteht ein endloser Faden. Den verarbeitet man mit einer Häkelnadel. Die einzeln gehäkelten Stücke näht man anschließend zusammen, so dass man danach eine bunte Tasche hat. Die Farben und Muster, die dabei entstehen, können je nach Werbeaufdruck der Plastiktüten variieren. Auch bei der Auswahl der Farben sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, von Blau und Weiß über Gelb und Rot bis hin zu Grün oder Schwarz ist alles möglich. Die Farbenvielfalt ist grenzenlos."

Wie man auf solch eine Idee kommt? Der Gedanke kam der Rentnerin vor ungefähr zwei Jahren, als sie zusammen mit ihrem Mann Gernot im Campingurlaub in Spanien war. Eine Freundin des Ehepaares hatte dort gesehen, wie holländische Frauen aus verschiedenfarbigen Mülltüten Taschen häkelten und sie anschließend auf dem Campingplatz verkauften. Von der Idee ihrer Freundin fasziniert, griff Hildegard Wilhelm später selbst zur Häkelnadel und versuchte ihr Glück. "Mit etwas handwerklichem Talent ist es jedem möglich, sich dieses Hobby zu eigen zu machen, auch wenn man keine gelernte Näherin ist", sagt die Hobby-Häklerin. Gemäß dem Motto: Es gibt nichts, was nicht geht. Da sich Hildegard Wilhelm schon ihr ganzes Leben lang für Handarbeiten im klassischen Sinne interessierte, sei es Häkeln, Stricken oder Nähen, ist es für sie kein Problem gewesen, die schrillen Farben der Plastiktüten so zu kombinieren, dass witzige Taschen entstehen.

Bis eine Tasche fertig ist, braucht Hildegard Wilhelm ungefähr eine Woche mit jeweils zwei bis drei Arbeitsstunden am Tag. Je nach Größe der Tasche benötigt man im Durchschnitt acht Plastiktüten.

Und wofür kann man die Taschen gebrauchen? Nützlich, sagt Hildegard Wilhelm, seien sie beispielsweise im Campingurlaub als Kosmetikbeutel. Und auch als Geschenk bei ihren Enkelkindern seien sie beliebt. Das Praktische an den Taschen aus Tüten: Sie seien wasserfest, reißfest und hielten auch einiges aus.

Insgesamt hat Hildegard Wilhelm bisher zehn Taschen hergestellt, die sie an Familie und Freunde verschenkt hat. Sei es zum Nikolaus- oder zum Geburtstag, alle Beschenkten hätten sich über die Taschen sehr gefreut, sagt Wilhelm - und das wiederum hat ihr Spaß gemacht.

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