Jazzwerkstatt auf hohem Niveau

Saarwellingen. Sein Instrument immer besser beherrschen ist das Eine. Das Andere ist das Spiel in einer Combo. Für den Jazz ist beides wesentlich. Das haben die 50 Teilnehmer an den Workshops der Internationalen Jazzwerkstatt, die zur Hälfte aus der Großregion, darüber hinaus aber auch aus fernen Ländern wie Argentinien und Neuseeland anreisten, an fünf Tagen gelernt und trainiert

 Beim Abschlusskonzert der "International Jazzwerkstatt" sind die Combos der Teilnehmer aufgetreten. Foto: Gerhard Alt

Beim Abschlusskonzert der "International Jazzwerkstatt" sind die Combos der Teilnehmer aufgetreten. Foto: Gerhard Alt

 Beim Abschlusskonzert der "International Jazzwerkstatt" sind die Combos der Teilnehmer aufgetreten. Foto: Gerhard Alt

Beim Abschlusskonzert der "International Jazzwerkstatt" sind die Combos der Teilnehmer aufgetreten. Foto: Gerhard Alt

Saarwellingen. Sein Instrument immer besser beherrschen ist das Eine. Das Andere ist das Spiel in einer Combo. Für den Jazz ist beides wesentlich. Das haben die 50 Teilnehmer an den Workshops der Internationalen Jazzwerkstatt, die zur Hälfte aus der Großregion, darüber hinaus aber auch aus fernen Ländern wie Argentinien und Neuseeland anreisten, an fünf Tagen gelernt und trainiert. Ihre Lehrer, allesamt Experten und Könner, haben ihnen nicht nur die Feinheiten des Solospiels beigebracht, sondern auch das Gespür für Rhythmus und Groove vermittelt. Über die Woche wurden Combos gebildet, die am Freitagabend vor großem Publikum im Rathaushof spielten. Da traten Musiker nahezu jeden Alters miteinander auf, die sich vorher gar nicht kannten — abgesehen von denen, für die Saarwellingen bereits ein jährlicher Treffpunkt geworden ist. Und sie spielten mit Freude am Jazz und Stolz auf den gelungenen Auftritt, was viel Beifall bestätigte. Mancher Dozent reihte sich ein in die Formation seiner Schüler, andere gaben nach Dirigentenart letzte Anweisungen. Dabei bestätigte sich erneut, was man über die Woche bereits bemerkte: Keiner der renommierten Jazzer — wie der Saxofonist von Weltruf Jean Toussaint, der zum ersten Mal in Saarwellingen war - hatte Starallüren oder spielte sich ins Rampenlicht. Sie nahmen sich zurück zugunsten ihrer Schüler. Auch die Zuschauer spürten etwas von der sympathischen Atmosphäre gegenseitiger Wertschätzung, die die Internationale Jazzwerkstatt kennzeichnete. Teilnehmer bestätigten dies, bedankten sich öffentlich bei ihren Lehrern und der Kulturmanagerin Cornelia Rohe. Die stellte fest: "Das Niveau der Workshops, Konzerte und Sessions wird immer höher." Sie kündigte an, dass die Internationale Jazzwerkstatt im nächsten Jahr bereits Ende Juli stattfinden werde. Der Jazz ist in Saarwellingen angekommen. Zu den Einheimischen scharten sich viele Gäste mit weiten Anfahrtswegen. Der Eintrittspreis von zehn Euro pro Konzert oder 20 Euro für den Festivalpass ist günstig. Für die Anwohner in der Ortsmitte waren die ungewohnten Klänge (besonders beim späten Samba-Finale) vielleicht eine Zumutung, jedoch eine einmalige. Mehr als eine Alternative ist die alte Halle auf dem Campus Nobel. Die Konzerte dort könnten ein Alleinstellungsmerkmal für Jazz (und mehr) in Saarwellingen werden. Wer dort war, erinnert sich gern an die Auftritte der Dozenten und der hiesigen Jailhouse Bigband, ganz besonders an das Konzert des Edward-Simon-Trios am Mittwoch: Weltklasse!

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