Köllerbach. "Figur-Stützwäsche, die auch meinem Mann gefallen wird." Das hat eine Mitfünfzigerin für sich gekauft, verständlich, dass sie ihren Namen nicht preisgibt. Wesentlich unverfänglicher wirken Tischläufer, Blumenampeln, Gurkenhobel, Dufthölzer, Weingummibärchen, Wetzsteine, Kappen, Strohhüte, Alltagsuhren, Nagelfeilen oder Heizkörperfeudel: "Alles Kirweschdigge, die man nur auf dem Jahrmarkt kriegt", resümiert Brigitte Schuler. "Dazu gehört natürlich auch ein Kirmeseis", ergänzt Irmgard Philippi. Josef Marburger kann man damit nicht locken: "Zum Frühschoppen ist mir ein Bier mit einer gut gebratenen Rostwurst lieber.""Die allermeisten Jahrmarkt-Händler reisen durch ganz Deutschland. Köllerbach ist eine gute Adresse", bestätigt Michael Lennertz vom Oberstdorfer Käsemarkt. Der Mann und seine Partnerin Anja Schwarz haben in aller Früh schwer gearbeitet: "Ein Emmentaler Käselaib wiegt bis zu 120 Kilo. Den schneiden wir in mehrere Teile, um ihn überhaupt bewegen zu können." Schmuckhändler aus Fernost bieten originelles Geschmeide wie zwei Eiffeltürme im Miniformat als Ohrschmuck an.

Melkfett, Pferdesalbe und Tigerbalsam helfen gegen jedes Zipperlein. Bunte Hosen orientieren sich an den Farben der Europameisterschafts-Mannschaften. Wechselbilder zeigen Marylin Monroe in verschiedenen Posen, je nach Standort des Betrachters. Bürsten, Borsten und Schrubber werden angeboten, die es sonst, in dieser Auswahl, kaum zu kaufen gibt. Würstchen und Fleisch brutzeln, beim Frühschoppen zum Jahrmarkt. Das Atelier Pigmente um seine Inhaberin Sieglinde Theobald gestattet den Kyllbergschülern, ihr Schaufenster in ein buntes Aquarium zu verwandeln, mit handgemalten Phantasiefischen. et