Jahr der "Gesundheit und Migration"

Saarbrücken. Der interkulturelle Integrations-Verein Ramesch e.V. startet heute seine Veranstaltungsreihe 2010 zum Thema "Gesundheit und Migration". Der Saarbrücker Verein will nicht nur auf die sprachlichen Hindernisse aufmerksam machen, die Migranten beim Zugang zum deutschen Gesundheitssystem begegnen

Saarbrücken. Der interkulturelle Integrations-Verein Ramesch e.V. startet heute seine Veranstaltungsreihe 2010 zum Thema "Gesundheit und Migration". Der Saarbrücker Verein will nicht nur auf die sprachlichen Hindernisse aufmerksam machen, die Migranten beim Zugang zum deutschen Gesundheitssystem begegnen. Auch die Probleme durch kulturelle Differenzen im Arzt- und Patientenverhältnis werden in den Blick genommen. Zum Umgang mit unreflektierten Stereotypen erklärt Ikbal Berber, Präsidentin des Vereins Ramesch: "Viele Ärzte haben oft Probleme, sich in die fremde Kultur hinein zu denken und trotzdem noch das Individuum zu sehen." Laut Arbeits- und Gesundheitsministerium hat mit 17 Prozent nahezu ein Fünftel der saarländischen Bevölkerung Wurzeln in anderen Ländern und Kontinenten. In der Veranstaltungsreihe soll auch diskutiert werden, inwiefern es migrationsbedingte Krankheitsursachen gibt oder ob Migranten eine andere Vorstellung von "Krankheit" haben. Das Programm beinhaltet neben Vorträgen mit Referenten aus dem Gesundheitsbereich auch viele Kulturveranstaltungen. Der Auftakt findet heute Abend im saarländischen Landtag ab 19 Uhr im Beisein von Gesundheitsminister Georg Weisweiler (FDP) statt. Dr. Yasgar Bilgin, Vorsitzender der Türkischen Deutschen Gesundheitsstiftung und Oberarzt im Universitätsklinikum Gießen-Marburg, wird Ergebnisse aus der Studie "Migration und Gesundheit" vorstellen, die die Berliner Konrad-Adenauer-Stiftung 2009 publiziert hat. Ein öffentlicher Diskurs könnte nicht nur dauerhaft zur Reduzierung ungleicher Chancen im Gesundheitssystem beitragen, sondern auch medizinische Ausgaben aufgrund von Fehldiagnosen begrenzen, so Ikabal Berber. sop

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