Jagdgenossen machen den Wildschweinen Beine

Dudweiler. Es war im August 2008, da brachte es eine Wildschwein-Rotte in Dudweiler fertig, ein ausgewachsenes Pferd dermaßen zu erschrecken, dass es geschlagene zwei Stunden auf der Weide galoppierte und hernach an Kreislaufversagen starb

 Unübersehbar sind die Verwüstungen, die die Wildschweine in Dudweiler angerichtet haben. Foto: Forstverwaltung

Unübersehbar sind die Verwüstungen, die die Wildschweine in Dudweiler angerichtet haben. Foto: Forstverwaltung

Dudweiler. Es war im August 2008, da brachte es eine Wildschwein-Rotte in Dudweiler fertig, ein ausgewachsenes Pferd dermaßen zu erschrecken, dass es geschlagene zwei Stunden auf der Weide galoppierte und hernach an Kreislaufversagen starb. Seither ist es nicht besser geworden mit der Wildschwein-Plage, über die sich Pferdehalter und andere Anlieger zwischen dem Alten Stadtweg und der Kalkofenstraße beschweren. Sie beklagen gewaltige Schäden. Und deshalb dringt man auf eine Lösung. Die Jagd auf die Schweine zu eröffnen, so Diplom-Forst-Ingenieur Michael Wagner (64), sei nur sehr schwer möglich, weil hier unter anderem Leute spazieren gehen, tagsüber und vor allem in der Dunkelheit. Acht Tiere wurden auf dem etwa 150 Hektar großen Jagdgebiet im vergangenen Jahr von einem Jäger erlegt. Was aber wohl nicht ausreicht. Und deshalb muss nun was geschehen. Wagner, Mitarbeiter der städtischen Forstabteilung, ist vergangene Woche von der Dudweiler Jagdgenossenschaft - das ist die Gemeinschaft der Grundstücksbesitzer auf besagtem Terrain - erneut zum Jagdvorsteher gewählt worden. Und hat in dieser Eigenschaft schon einen Vorschlag zur Eindämmung der Schweineplage gemacht: Da die Tiere Schutz und Unterschlupf in Hecken und Büschen finden, wird man nun versuchen, die Gewächse an Ort und Stelle zu zerhäckseln. Michael Wagner: "Wir hoffen, dass sich die Wildschweine dann verziehen." Man müsse aber behutsam vorgehen und die Maßnahme mit dem Naturschutz abstimmen, weil auch Vögel und Kleinlebewesen in den Hecken Schutz suchen.

Eine regelrechte Treibjagd, sagt er, sei in dem Gebiet auch schwer möglich, weil hier Zäune sind und man nicht in Richtung der Häuser schießen dürfe. Wagner appelliert deshalb an die Hundebesitzer, sich vor allem in der Dunkelheit nicht abseits der Spazierwege aufzuhalten und auch keinen übermäßigen Radau zu machen. Die Wildschweine, sagt er, ducken sich weg und der Jäger hat keine Chance mehr, sie zu erlschießen. Wagner gibt auch zu bedenken, dass die für Schwarzkittel geeignete Munition den Körper des Tieres durchschlagen und noch einige Hundert Meter weit fliegen kann. Also eine nicht ungefährliche Angelegenheit, der man sich aber leicht entziehen kann.

Das Grundproblem mit den Wildschweinen sei, so der Experte vom Forst, dass der Mensch ihnen vielfach den Lebensraum genommen hat. Und jetzt kommen sie zurück, suchen Schutz und Nahrung, vor allem tierisches Eiweiß in bebauter Lage.

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