Jagd aufs Krokodil im heimischen Forst

Bildstock. Hans Septimus ist konzentriert. Für den schönen Wald ringsum hat er keinen Blick. Vom Vogelgezwitscher lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen. In der linken Hand hat er einen Bogen, der Arm ist gestreckt. Langsam zieht er mit dem rechten Arm die Sehne und den Pfeil an. Sein Ziel hat er genau im Visier

 Hans Septimus ist hochkonzentriert. Er machte mit beim 3D-Bogenturnier. Foto: ll

Hans Septimus ist hochkonzentriert. Er machte mit beim 3D-Bogenturnier. Foto: ll

Bildstock. Hans Septimus ist konzentriert. Für den schönen Wald ringsum hat er keinen Blick. Vom Vogelgezwitscher lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen. In der linken Hand hat er einen Bogen, der Arm ist gestreckt. Langsam zieht er mit dem rechten Arm die Sehne und den Pfeil an. Sein Ziel hat er genau im Visier. Der Pfeil löst sich, fliegt lautlos zwischen Bäumen und Sträuchern hindurch und bohrt sich in sein Ziel.

Hans Septimus (55) ist seit acht Jahren Mitglied der Bildstocker Bogenschützen - eine Abteilung der DJK. Das Übungsgelände liegt hinter dem Vereinsheim auf dem Kallenberg, direkt am Waldrand. Am Wochenende hatten die Bogenschützen zu einem 3D-Bogenturnier eingeladen. 84 Teilnehmer aus ganz Deutschland, Frankreich und Luxemburg streiften an zwei Tagen durch die Wälder rund ums Vereinsgelände. Ihr Ziel: lebensechte 3D-Figuren aus einem speziellen Kunststoff - von Ratten über Auerhähne, Gänse und Rehe bis zum 1,60 Meter großen Waschbär. Auch ein drei Meter langes Krokodil gehörte dazu. Und erstmals gab es auch ein bewegliches Ziel: einen laufenden Keiler.

"Du musst bei jedem Schuss voll konzentriert sein", erklärt Septimus. "Ich visiere das Ziel an, und alles andere macht mein Unterbewusstsein." Für den Diplom-Ingenieur und Sachverständigen für Strahlenschutz ist Bogenschießen auch ein Ausgleich zum Beruf: "Du bist immer an der frischen Luft." Der 55-Jährige schießt mit einem türkischen Reiterbogen.

Beim Turnier gingen die Teilnehmer in neun Klassen über den sechs Kilometer langen Parcours. In den Wäldern hatten die Bildstocker 28 Stationen, teils mit mehreren Zielen aufgebaut. Die Entfernung zu den jeweiligen Zielen betrug zwischen sechs und 45 Metern. Georg Winter (55) aus Saarlouis, Martin Krob (44) und Thomas Wilhelm (32), beide aus Wiebelskirchen, absolvierten am Samstag die Runde gemeinsam. "Das Schießen auf 3D-Tiere ist schon optisch ein ganz besonderer Reiz", meinte Winter. Er liebt diesen Sport schon seit 20 Jahren. Seit fünf Jahren ist Martin Krob dabei. "Es ist einfach eine tolle Gemeinschaft", sagte er und gestand: "Bei den 3D-Turnieren wird auch der Jagdinstinkt geweckt." Und Thomas Wilhelm (32) erklärte: "Durch die Konzentration und die Anspannung beim Schießen beanspruchst du den ganzen Körper." Nach knapp fünf Stunden waren alle Gruppen wieder zurück an der Vereinshütte. Dort gab's dann Lagerfeuerromantik. Es wurde gegrillt und bis in die Nacht gefachsimpelt. Übrigens: Am Samstag gab es eine Drei-Pfeile-Runde nach der so genannten skandinavischen Wertung, am Sonntag eine Ein-Pfeil-Runde.

"Durch die Konzentration und die Anspannung beim Schießen beanspruchst du den ganzen Körper."

Thomas Wilhelm

Hintergrund

Das Vereinsgelände der Bildstocker Bogenschützen liegt hinter dem DJK-Vereinsheim auf dem Kallenberg. Hier hat die Abteilung in den vergangenen Jahren vier Bahnen gebaut - von 20 bis 70 Metern. Die Bildstocker Bogenschützen haben 50 Mitglieder, 20 davon sind Jugendliche. Trainiert wird mittwochs ab 18 Uhr und sonntags ab 11 Uhr. Im nächsten Jahr feiert die Abteilung ihr 30-jähriges Bestehen. ll

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