Jäger in der Kritik - weil sie zu wenig jagen

Metz. In Lohtringen machen die Bauern gegen die Jäger Front. Sie werfen ihnen vor, zu wenig gegen die Wildschweinplage zu unternehmen und die Bestände ins Uferlose wachsen zu lassen

 In Lothringen sollen Jäger gegen die Wildschwein-Plage vorgehen. Foto: dpa

In Lothringen sollen Jäger gegen die Wildschwein-Plage vorgehen. Foto: dpa

Metz. In Lohtringen machen die Bauern gegen die Jäger Front. Sie werfen ihnen vor, zu wenig gegen die Wildschweinplage zu unternehmen und die Bestände ins Uferlose wachsen zu lassen. Bei einer Blockade in Freyming-Merlebach, wo am Wochenende 100 Bauern mit Traktoren und Anhängern aufgefahren waren, machte der Chef des regionalen Bauernverbandes, Jean-Marc Brême, auf die kritische Lage aufmerksam: "Um die Jagdpächter zufrieden zu stellen, werden die Abschusspläne nicht eingehalten. Und dies führt zu einer überbordenden Wildschwein-Population." Außerdem verursachten die Schwarzkittel auf den Äckern schwere Schäden, was für die Bauern wirtschaftliche Verluste bringe, "die immer weniger entschädigt werden", führte Brême weiter aus. Ferner machten die Bauern nach Darstellung der Metzer Zeitung "Républicain Lorrain" geltend, dass die Wildschweine in jedem Jahr allein im Mosel-Département 1500 Verkehrsunfälle verursachten.

Die Bauern hatten sich für ihre Demonstration die Stadt Freyming-Merlebach ausgesucht, weil ihr Bürgermeister Pierre Lang zugleich den Vorsitz im regionalen Jägerverband führt. Nach Ansicht der Jäger treffen die Vorwürfe der Bauern nicht zu, weil in den letzten beiden Jahren der Wildschwein-Abschuss von 12 000 auf 18 000 Tiere gestiegen sei. Noch in dieser Woche soll es zu einem Schlichtungsgespräch mit den streitenden Parteien beim Präfekten von Lothringen, Bernard Niquet, kommen. gf

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